MoRa-Themenschwerpunkt: Flüchtlinge in Südostasien

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In den vergangenen Monaten wurde mehrfach über die gegenwärtige Flüchtlingskrise in Südostasien berichtet. Tausende Menschen aus Myanmar und Bangladesh sind auf Booten geflohen um den menschenunwürdigen Lebensbedingungen in ihren Heimatländern zu entkommen. Eine der größten Gruppierungen, die gegenwärtig auf der Flucht sind, sind die muslimischen Rohingya, welche in Myanmar nicht als Staatsbürger*innen anerkannt werden und bereits in den Jahren 2012 und 2013 mehreren Pogromen ausgesetzt waren.

Es sind bereits mehrere Tausend Menschen auf hoher See verschwunden und zu großen Teilen auch verstorben. Noch immer treiben tausende Menschen in Booten auf dem Meer. Im letzten Monat wurde bekannt, dass unter anderem die indonesischen und die malaysischen Behörden den Flüchtlingsschiffen den Zugang zu den jeweiligen Ländern zunächst verwehrt hatten und die Schiffe wieder zurück aufs offene Meer geschickt haben. Später wurden kleinere Teile der Flüchtlinge unter anderem infolge der Initiative verschiedener zivilgesellschaftlicher Gruppen vorübergehend aufgenommen. Es fanden mehrere Treffen auf bilateraler Ebene sowie ein Gipfeltreffen der ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) statt, in deren Rahmen bislang jedoch keine nennenswerten Fortschritte erzielt werden konnten.

Mittlerweile wurden zudem mehrere Massengräber im Umfeld von illegalen, von Schleusern betriebenen Flüchtlingscamps in den Grenzregionen von Malaysia und Thailand gefunden, die auf einen seit längerer Zeit bestehenden organisierten Menschenhandel hindeuten.

Die burmesische Regierung leugnet bis heute jede Verantwortung an der gegenwärtigen humanitären Krise. So werden die betroffenen Flüchtlinge auch nicht als „Rohingya“, sondern als „Bengalen“ bezeichnet, was suggerieren soll, dass sie illegale Einwanderer aus Bangladesh seien, obwohl die Rohingya schon seit langer Zeit in Myanmar leben.

Über die anhaltende humanitäre Krise in Südostasien haben wir am mit Sascha Zastiral (freier Journalist aus Bangkok), Vivian Tan (Mitarbeiterin des UNHCR, Bangkok) und Katharina Koller (Studentin der Friedens- und Konfliktforschung Uni Magdeburg, Bangkok) gesprochen.