Aktionstag für autonome Freiräume und gegen Repression - mit Repression

Aktionstag für autonome Freiräume und gegen Repression - mit Repression

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Etwa 350 Menschen demonstrierten und tanzten am Abend des 15.12. in der Freiburger Innenstadt im Rahmen des Aktionstages für autonome Freiräume, gegen rechte Gewalt und Repression. Die Notwendigkeit dieser Forderungen zeigte sich bei der Nachttanzdemo selbst: Mit einem wieder einmal völlig übertriebenen Polizeiaufgebot sollte zunächst verhindert werden, dass die Demonstration sich in Richtung "Bermudadreieck" in Bewegung setzte. Nachdem dies nach ein bißchen Gerangel durchgesetzt war, wurde die Demonstration illegalerweise mit Teleskopkameras fortlaufend gefilmt, was auch von zufällig dazugestoßenen PassantInnen als unangemessen kritisiert wurde. Am Bertoldsbrunnen kam es zu einer Verhaftung wegen vermeintlicher Behinderung einer polizeilichen Maßnahme (nämlich dem rechtswirdrigen Abfilmen der Demonstration). Bei der dortigen Kundgebung versuchte zudem ein aggressiver Passant, dem Redner gewaltsam das Mikrophon zu entreißen. Im Grün angekommen, kesselte die Polizei die Demonstrierenden und nahm zeitweise 6 Personen in Gewahrsam. Außerdem nahm die Polizei die räumliche Nähe der Demonstration zum "Kyosk" zum Vorwand, um dort einzudringen und im Inneren jede Ecke abzufotographieren. Die Durchsuchung des Kyosk, dessen unkommerzieller Charakter den verschiedenen Ämtern seit langem bekannt ist, fand ohne Durchsuchungsbefehl statt.

Am Nachmittag hatte bereits eine Spitzeljagd auf dem Weihnachtsmarkt stattgefunden. Musizierende Kinder unterstützten das Singen von Wagenliedern, es wurden Wagenplätzchen verteilt und die Marktstände mit Transparenten geschmückt, die z.B. den Erhalt des KuCa und des IvI forderten. Ein Fußballtournier in der Kaiser-Joseph-Straße stieß beim vorweihnachtlichen Innenstadtpublikum, besonders den Jüngeren, auf rege Beteiligung. Die unkommerzielle Nutzung der Innenstadt stößt also durchaus auf Zustimmung in der Bevölkerung.

Während die Polizei den Kyosk durchsuchte und im Grün 6 Personen festhielt, zog noch einmal eine Spontandemo mit Sambatrommeln durch die Innenstadt bis über die Kronenbrücke, vorbei an der trotz akuter Wohnungsnot und fehlenden Unterkünften für Flüchtlinge immer noch leerstehenden Goethestraße 2. Am Abend hat es noch eine weitere Festnahme gegeben. Symbolisch wurde die Eigentumsfrage gestellt und dem Verein der Haus- und Grundeigentümer die Scheiben eingeworfen.