The Populist in Me?! Sind wir nicht alle ein bisschen populistisch?

In lockerer Kneipenatmosphäre diskutierten Pia Masurczak und Eva Gutensohn gemeinsam mit ExpertInnen und FreiburgerInnen,

was Populismus von rechts - oder gar von links ausmacht und was man von ihm lernen kann.

Ist Populismus reine Manipulation oder spiegelt er nicht viel mehr die längst gesellschaftsfähige Haltung wieder?

Was unterscheidet linken von rechtem Populismus und was macht letzteren schlimmer? Oder haben sie gar mehr gemeinsam als man glaubt?

Und: gibt es einen "guten" oder "gesunden" Populismus und können wir etwas von ihm lernen?

Über diese und andere Fragen sprachen wir mit Florian Eisheuer (Politikwissenschaftler und Bildungsreferent), der sich besonders mit den Kommunikationsstrategien der AfD auseinandergesetzt hat. Und mit Winfried Rust, Mitarbeiter des iz3w (informationszentrum 3. welt).

Nicht erst seit dem Aufstieg der AfD muss man die Erfolge populistischer Politik im Auge behalten. Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder „Fake News“ scheinen zu funktionieren. Umso wichtiger ist es, Populismus zu verstehen und als das ernst zu nehmen, was er ist: Ein politisches Mittel, um mit (und trotz) einem menschenfeindlichen Programm möglichst viele WählerInnen für sich zu gewinnen.

Das Beispiel Donald Trump zeigt: Die PopulistInnen entzaubern sich nicht von selbst, sondern sind sogar in der Lage, Präsidentschaftswahlen zu gewinnen. Erst wenn wir verstehen, wie populistische Strategien wirken und funktionieren, lassen sie sich entschärfen. Denn wir müssen uns auch fragen, warum wir auf einfache Slogans und simple Welterklärungen anspringen – die kommen schließlich nicht nur aus dem rechten Spektrum, sondern manchmal auch von links.