Gegen den Hass - Carolin Emcke erhielt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels

Gegen den Hass - Carolin Emcke erhielt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels

Sendezeit: 
Dienstag, 8. November 2016 - 10:58

220px-Carolin_Emcke-2.jpg

Carolin Emcke
Friedenspreisträgerin 2016
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
wikipedia

Am 23. Oktober 2016 hielt Carolin Emcke ihre Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. Sie hat mindestens drei Wörter neu in den traditionsreichen Diskurs der Paulskirche eingespeist: queer, trans* und inter_, sowie die hübsche Binarität "Dragqueens und Pastoren". Außerdem hat Emcke sich kritisch auf die als "Moralkeule" verunglimpfte Holocaust-Erinnerungskultur von Martin Walser bezogen, auf dessen moralischen Paulskirchen-Fehltritt im Jahr 1998.

Carolin Emcke ist engagierite Kriegsgebiets-Reporterin und schreibt Reportagen und Kolumnen für zahlreiche Medien wie Spiegel und Süddeutsche. Als queerer Mensch positioniert Emcke sich öffentlich zur Frage der rechtlichen Gleicheit von Homosexuellen:

"Wir dürfen Reden halten in der Paulskirche, aber heiraten oder Kinder adoptieren dürfen wir nicht?"
Sie brilliert mit der einfachen Rechnung: "Menschenrechte sind kein Nullsummenspiel. Niemand verliert seine Rechte, wenn sie allen zugesichert werden. Menschenrechte sind voraussetzungslos".

In der Publikation "Wie wir begehren" beschreibt sie das Leben aus dem Dazwsichen des heteronormativen Mainstreams. Mit den drei Kruzfilmtags "Tolerant? Sind wir selber" sind humoristische Aufklärungsvideos in Zusammenarbeit mit der Regisserurin Angelina Maccarone entstanden, die die queere Sichtweise zur Norm erhebt. https://www.youtube.com/watch?v=Mnkis1khXrw

Jenny Warnecke und Nic* Reitzenstein