Jazz Matinee am Sonntag, den 22.04.2018, 10 Uhr

Jazz Matinee am Sonntag, den 22.04.2018, 10 Uhr

Sendezeit: 
Sonntag, 22. April 2018 - 10:00

Jazz Matinee am Sonntag, den 22.04.2018, 10 Uhr

Liebe Jazzfreundinnen und Jazzfreunde,

heute stellt Ihnen die Jazzredaktion (Michael van Gee / van-gee@net-base.de) neue CDs der Label Skylark Production aus Österreich sowie hatOLOGY aus der Schweiz vor, die beide von Naxos Music vertrieben werden.

Sie hören Ausschnitte aus den folgenden CDs:

Homegrown - Cultivation (Skylark SP 1702), Spirit - Can You Keep A Secret? (Skylark SP 1703), Markus Eichenberger & Daniel Studer - Suspended (hatOLOGY 748), Michael Adkins Quartet - Flaneur (hatOLOGY 745) und Samuel Blaser Trio - Taktlos Zürich 2017 (hatOLOGY 747).

Eingebettet in die Neuvorstellungen sind insgesamt 4 Konzerthinweise mit Ausschnitten aus dazu gehörigen CDs:

1.) Am Sonntag, den 22.04.2018, tritt um 20 Uhr im Jazzhaus Freiburg der Saxophonist + Sänger Antonio Lizana & Oriente auf und präsentieren ihren unvergleichlichen Flamenco/Jazz. Auf den ersten Blick haben Flamenco und Jazz nicht viel miteinander zu tun, aber wenn man eine Stimme hat wie Antonio Lizana und ein Instrument, das Saxofon, so virtuos beherrscht, wenn sich beide Talente mit hoher Improvisationskunst und der Neugier auf gemeinsame Wurzeln unterschiedlicher Klangwelten verbinden – dann wachsen diese Welten auf das Verführerischste zusammen. „Oriente“, das jüngste Album der Band, bringt nun den Reichtum und die Schönheit arabischer Musik mit ins Spiel. Antonio begann mit dem Saxophonspiel bereits im Alter von 10 Jahren am Conservatorium in San Fernando (Cádiz) und belegte bereits frühzeitig Jazzseminare bei Jerry Bergonzi, Dick Oatts, Jim Snidero und Perico Sambeat. 2011 schloss er dann sein Studium in San Seabstian am Centro Superior de Música del País Vasco ab, wo u.a. Perico Sambeat, Andrej Olejnizak oder Guillermo McGill unterrichteten. Während seiner Studienjahre in San Sebastian reifte der Plan seines eigenen Projektes, dem er sich bis heute intensiv widmet. Mit seiner Band spielte er trotz seines jungen Alters auf nahezu allen Jazzfestivals in Spanien wie San Sebastián, Ciclo 1906 Jazz, 365 Jazz Bilbao, Jazzymás Canarias, Sherry Jazz Jerez, Girando Por Salas. Erst kürzlich wurde er mit dem Jazzpreis „Cádiz Joven“ ausgezeichnet.Neben seiner eigenen Band war Antonio Lizana auch als Saxophonist und Sänger im Afro-latin-jazz Orchestra von Arturo O’farrill mit Sitz in New York tätig und stand in der Big Band neben Andy y Jerry González, Dave Valentin , Papo Vázquez, Pablo Mayor, Cristina Pato, Ximo Tévar, Gregg Agust auf der Bühne. Zudem arbeitete er mit dem Bassisten Pablo Martín Caminero, Guillermo McGill, der Big Band de Andalucía, der Big Band de Las Palmas (Dirigida por Francisco Blanco “Latino”), mit Miguel Ríos, Raimundo Amador oder dem Flamenco Sänger José Mercé zusammen. Die Band spielt in der folgenden Besetzung: Antonio Lizana sax & voc, Ruiz Machado bass, Daniel Garcia piano, Shayan Fathi dr sowie Jose Maria Castano dancer. Hierzu spiele ich Ihnen als Appetithappen einen Ausschnitt aus der aktuellen LP/CD "Oriente" (veröffentlicht von der spanischen Sony Music 19075802061) vor!

2.) Am Montag, den 23.04.2018, tritt um 20:30 Uhr beim Jazzkongress im Schützen der Pianist Simon Nabatov mit seinem Trio auf und stellt u.a. das Programm der aktuellen CD Picking Order (Leo Records LR 765) vor. Als Teil eines groß angelegten Projekts 2015 ins Leben gerufen, bekam das Simon Nabatov Trio bald ein eigenes musikalisches Dasein. Der in Russland geborene und schon beinahe seit 30 Jahren in Köln lebende Pianist und Komponist ist wahrhaft zuhause in der Königsdisziplin Klaviertrio. Schon vor langer Zeit setzte er mit seinem New York Trio (mit Mark Helias und Tom Rainey) bemerkenswerte Akzente in der Geschichte des Genres. Mit seinem aktuellen Trio wird die faszinierende Reise fortgeführt. Um seine ästhetischen und kompositorischen Finessen auszuloten, holte sich Nabatov zwei der feinsten Vertreter der jungen Kölner Jazzszene ins Boot: den Bassisten Stefan Schönegg und den Schlagzeuger Dominik Mahnig. Als Appetithappen spiele ich Ihnen einen Ausschnitt aus der aktuellen CD vor! Nähere Infos unter www.nabatov.com.

3.) Am Dienstag, den 24.04.2018, tritt um 20 Uhr bei Jazz ohne Stress im Waldsee in Freiburg der Saxophonist Christoph Grab auf und stellt mit seinem Trio seine aktuelle CD "Reflections" vor (Lamento Records 001). «When you’re swinging, swing some more!» (Thelonious Monk). So hat man die magische Musik des Pianoforte-Maestros und Jazzvisionärs Thelonious Monk (1917-1982) noch nie gehört! Das Trio des Alt- und Tenorsaxophonisten Christoph Grab rückt sowohl ein sehr bekanntes Stück wie die romantische Ballade «Round Midnight» als auch die obskure Hürdenlauf-Nummer «Gallop’s Gallop» in ein neues Licht. Monk wird von Grab & Co. nicht als Klamaukbruder missverstanden, sondern als genialer Melodiker und als Vermittler zwischen Tradition und Moderne gewürdigt. Die Stücke werden mit Ausnahme der Fragmentierung von «Ask Me Now» nicht zerpflückt oder zerstückelt. Durch den Verzicht auf ein Harmonieinstrument sowie ein paar wenige sorgfältige Umdeutungen (z.B. Tempobeschleunigung oder Wechsel der Taktart) wird die Aufmerksamkeit der Zuhörer zusätzlich aktiviert: Die Musik lässt geniesserisches Zurücklehnen und Zungenschnalzen durchaus zu, aber die Ohren sollte man stets spitzen. Die lust- und kunstvolle Musizierweise des Trios ist geprägt durch Emphase und Empathie und entwickelt sehr oft einen unheimlich mitreissenden Swing-Drive. Wie wichtig Monk ein exuberantes Swing-Feeling war, belegen nicht nur einige seiner Verlautbarungen: In Monks Œuvre stösst man nicht zufälligerweise am Laufmeter auf atemberaubende Swing-Passagen. Monk liebte den Schlagabtausch mit impulsiven Schlagzeugern wie Art Blakey, Shadow Wilson, Roy Haynes oder Frankie Dunlop und er setzte auf bärenstarke Bassisten wie Oscar Pettiford, Ahmed Abdul-Malik, Butch Warren oder Larry Gales. Mit Pius Baschnagel hat Grab einen Schlagzeuger in sein Trio geholt, der ebenfalls durch ein stets richtig dosiertes Mass an Durchschlagskraft überzeugt. Und Lukas Traxel lässt die Saiten seines Kontrabasses mit viel kinetischer Energie schwingen. Bei der Auswahl von Saxophonisten hatte Monk ebenfalls eine sichere Hand – dies gilt nicht nur für Giganten wie John Coltrane oder Sonny Rollins, sondern auch für «Unsung Heroes» wie Ernie Henry oder Charlie Rouse. Christoph Grab zählt zur raren Spezies der enzyklopädischen Saxophonisten, er kennt die Geschichte seines Instruments – von Coleman Hawkins und Lester Young über Eddie „Lockjaw“ Davis und Johnny Griffin bis zu Ellery Eskelin und Tony Malaby – in- und auswendig. DIe stets enorm einfallsreichen Improvisationen Grabs oszillieren zwischen archaischer Kraft und ultramoderner Hipness. Kommt hinzu, dass Grab über eine breite Palette an Sounds und eine variantenreiche Phrasierungskunst verfügt. Bei diesem Trio lautet die Devise eindeutig: Vitalität statt Verkrampfung! Grab, Traxel und Baschnagel spielen sich weder als Gralshüter noch als Konzeptkünstler auf, sondern machen sich auf der Basis von Jazztugenden (Risikobereitschaft, interaktive Spielfreude, Flow) auf die Jagd nach dem erfüllten Augenblick und bescheren uns dabei viele wunderbare Monk-Momente. Das Trio spielt in der Besetzung: Christoph Grab as + ts, Lukas Traxel Bass + Pius Baschnagel Schlagzeug. Hierzu spiele ich Ihnen als Appetithappen einen Ausschnitt aqus der aktuellen CD vor!

4.) Am Freitag + Samstag, den 27. + 28.04.2018, tritt jeweils um 20:30 Uhr im Bird´s Eye in Basel der Schlagzeuger Marc Miralta mit seiner Band Flamenco Reunion auf und stellt u.a. das Programm der aktuellen CD (Nuba Records / Contrabaix KAR 7842) vor. Seit 1995 gibt es diese Formation, die sich seit dann ausschliesslich dem eher ungewöhnlichen Mix von Jazz und Flamenco-Rhythmen widmet. Mittlerweile gehören einige der Bandmitglieder zu den anerkanntesten, einflussreichsten und besten Vertreter des Flamenco Jazz. Ihre Musik ist eine reine Mischung aus traditionellen Jazz-Tunes etwa von Charlie Parker, Thelonious Monk oder sogar Wayne Shorter mit den Rhythmen aus den Flamenco-Formen Bulería, Soleá oder Seguiriya. Marc Miralta hat seiner Band jedoch auch eigene Stücke auf den Leib geschrieben, die ebenfalls auf der letzten von ihr erschienenen CD zu hören sind. Die Band spielt in der Besetzung: Blas Cordoba: vocals, Perico Sambeat: alto sax, Marco Mezquida: piano, Javier Colina: bass, Marc Miralta: drums und David Dominguez: percussion. Hierzu spiele ich Ihnen als Appetithappen einen Ausschnitt aus der aktuellen CD vor! Nähere Infos unter www.marcmiralta.com.

Ps: Und nicht vergessen! - Heute Abend gibt es von 18 Uhr bis 20 Uhr wieder die 2-stündige Sendung Jazz Spezial mit jeder Menge an neuen CDs zu hören!