Kantine Arditi: Faschismus als Geschichtsphilosophie?

Kantine Arditi: Faschismus als Geschichtsphilosophie?

Sendezeit: 
Donnerstag, 1. Januar 2026 - 12:00

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Logo "Kantine Arditi - Zu Faschismus und Antifaschismus"
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
kantine-festival.org

Vom 25. 12. 2025 - 2.1. 2026 senden wir anstelle des Mittagsmagazins Aufnahmen vom Theoriefestival "Kantine Arditi" zu Faschismus und Antifaschismus, das vom 21.-27. Juli 2025 in Chemnitz stattfand. 

Diesmal: aschismus als Geschichtsphilosophie? Vortrag von Moritz Pitschneider

Spätestens seit Antritt der Regierung Meloni ist das Fortleben des Faschismus wieder Thema in Wissenschaft und Feuilleton. Zwischen »Ur-Faschismus« (Umberto Eco), »Postfaschismus« und Populismus wird häufig kaum mehr unterschieden, was eine grundlegende Begriffsbestimmung notwendig erscheinen lässt. Insbesondere wenn Faschismus nicht allein mit einer Partei oder einem Regime identifiziert, sondern auch als Ideologie begriffen wurde, erfolgte der Versuch, den Begriff mithilfe eines »faschistischen Minimums« (Ernst Nolte) zu definieren. Folgt man dem Zeithistoriker Roger Griffin, lässt sich ein »mythischer Kern der faschistischen Ideologie« ausmachen: »palingenetischer Ultranationalismus« – die Vorstellung von nationaler Wiedergeburt. Ist der Faschismus somit zuvorderst als Geschichtsauffassung zu verstehen, die auf dem Glauben an spirituelle Erneuerung in reaktionärer Absicht gründet? Der Vortrag, gehalten am 22.07.2025 auf der Kantine »Arditi«, diskutierte mit einem Fokus auf das faschistische Geschichtsdenken die analytische Tragweite des Faschismusbegriffs. Leider setzt der Mitschnitt erst nach den einleitenden Worten des Referenten ein.

Moritz Pitscheider hat Politikwissenschaft und Geschichte an der Freien Universität Berlin, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Boğaziçi Üniversitesi in Istanbul studiert. Er promoviert zur Ideologiegeschichte des italienischen Faschismus.