Am heutigen Sonntag um 18 Uhr versammelten sich knapp 70 Menschen zu einer antifaschistischen Kundgebung am Bertholdsbrunnen in Freiburg. Mit Reden und Flugblättern wurde auf den am morgigen Montag beginnenden Prozess gegen den aktiven Neonazi Florian Stech aufmerksam gemacht. Dieser war am ersten Oktober 2011 auf einem Parkplatz in Riegel mit seinem PKW mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe von AntifaschistInnen gerast. Diese hatte einen sogenannten Schleusungspunkt für eine Party der Naziszene beobachtet, mit der ein Naziaufmarsch in Offenburg finanziert werden sollte. Ein junger Antifaschist wurde vom Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft wirft Stech nun u.a. versuchten Totschlag in drei Fällen vor.

Im Anschluss an mehrere Reden zog eine Spontandemo am Landgericht vorbei, über den Augustinerplatz und zurück zum Martinstor, wo die unangemeldete Sponti gegen 18.45h aufgelöst wurde. Beobachtet wurden Kundgebung und Demo von zahlreichen schwarz-rot-gold gekleideten Fußballfans, die bei Sprechchören wie „Nazis gibt’s in dieser Stadt, bildet Banden, macht sie platt“ oder „Nazis morden, der Staat schiebt ab, das ist das gleiche Faschistenpack“ große Augen machten und die Stirn runzelten – sehr zum Nachteil der selbstgemalten Fähnchen im Gesicht. Auch die Sponti wollte auf Fahnen nicht verzichten. Farblich wurde jedoch konsequent auf Gold und, zum Bedauern einiger, auch auf Schwarz verzichtet.

Am Montag den 18.06. wird der öffentliche Prozess um 8.30Uhr im Landgericht Freiburg eröffnet (Salzstr. 17, Saal 4). Es sind derzeit 9 Verhandlungstage angesetzt. RDL wird regelmäßig berichten.

Zahlreiche Berichte von RDL zu dem Thema hier. Weitere Infos auch auf der Homepage des Solikreis: http://riegelsoli.blogsport.de/

• Bericht vom Prozessauftakt gegen Florian Stech (18.06.2012)