Protestcamp in Sevilla

Protestcamp in Sevilla

Die  Woche vor Ostern beginnt die nordspanische Finanzinstitution IberCaja  mit dem Rausschmiß von 130 Familien. Seit ihrer Räumung am gestrigen Sonntag kampieren dutzende Menschen nun gegenüber dem Rathaus von Sevilla, um ihr Recht auf Wohnen in Würde einzufordern. Zelte und  aufblasbare Matratzen hatte die Polizei ihnen verboten, deshalb haben  die obdachlosen Familien die Nacht unter freiem Himmel verbracht. Der Erzobischoff von Sevilla hatte es der Polizei zuvor erlaubt, die Menschen auch aus der Kathedrale, in der sie Unterschlupf  gesucht hatten, zu räumen.

"Es  handelt sich nicht darum, daß wir keine Miete zahlen wollen - wir  wollen eine angemessene Miete zahlen.  Wir müssen mit 400 € im Monat leben. Es gibt hunderte Wohnungen , die  leer stehen, das sind ganz neue Gebäude", erklärt das  NachbarinnenKollektiv Corrala de Vecinas la Utopía, die ein leeres Gebäude in Sevilla seit Mai 2012 bewohnten, und nun erneut auf der Straße stehen.

Erfreuliche Nachrichten dagegen kommen aus der spanischen Hauptstadt: Zwei leerstehende Häuserblocks in Madrid wurden am Sonntag von 40 Familien und Einzelpersonen zurückgewonnen. Die Bewohner_innen gehören der Plattform der Betroffenen von Hypotheken an und werden vom Kollektiv 15M unterstützt. Es soll nun mit den Eigentümern - den Finanzinstitutionen Bankia in Madrid und Banco Sabadell in Katalonien - über eine soziale Miete verhandelt werden.