"1991 hatte eine junge Frau, 21 Jahre alt, einen schweren Verkehrsunfall. (...) Ein lauter Schlag drang durch Ohren und aufgeschreckte Seele. Danach Bewußtlosigkeit. Nach dem Erwachen Blaulichter, Sirenen, fragende Polizeibeamte. Der Freund wurde abtransportiert. Sie stand plötzlich allein da, in der Kälte der Nacht. Einfach vergessen worden." So beschreibt Tanja Afflerbach auf ihrem Blog http://www.verordnete-schizophrenie.de den Beginn einer Horrorgeschichte, deren Ende nicht abzusehen ist.
In Folge des Unfalls gerät Tanja Afflerbach in psychiatrische Behandlung. Anstelle von Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Erlebnisse bekommt sie eine Behandlung mit Neuroleptika. Mehrere Klinikaufenthalte und bleibende Schäden sind die Folge. Seit 2004 führt Tanja Afflerbach einen Prozess gegen die psychiatrische Klinik, die sie für ihre gesundheitlichen Schäden verantwortlich macht. Doch wenn es um ärztliche Behandlungsfehler geht, mahlen die Mühlen der Justiz sehr, sehr langsam...
Wir sprachen mit Matthias Seibt vom Landesverband Psychiatrie-Erfahrener NRW und Vorstandsmitglied im Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE). Matthias Seibt unterstützt Tanja Afflerbach bei ihrem Prozess.