Rund 130.000 Menschen gingen am vergangenen Wochenende in Bilbao auf die Straße. Sie protestierten damit gegen das Verbot der jährlichen Demonstration von Angehörigen gefangener ETA-Mitglieder (siehe RDL-Interview mit Ralf Streck) Die Demonstration am 12. Januar wird als die größte in der baskischen Geschichte eingeschätzt.
Die Hindernisse und Chancen eines Friedensprozesses im Baskenland beleuchtet das neuerschienene Buch "Lichtblicke im Baskenland - Interview mit Arnaldo Otegi" von Fermin Munarriz. Es ist im Januar 2014 im PapyRossa Verlag erschienen und wurde von Ralf Streck mitübersetzt, der Hörer_innen von Radio Dreyeckland als Baskenland- und Spanienkorrespondent bekannt ist. Ralf Streck ist mit dem Buch derzeit auf Lesereise und macht am 20. Januar auf Einladung der Aktuellen Redaktion von Radio Dreyeckland auch in Freiburg halt, wo er die Buchvorstellung mit Informationen und Bildern zur aktuellen Lage kombinieren wird (Interview zur Buchvorstellung).
Aus der Ankündigung der Lesereise:
Ralf Streck lebt und arbeitet als Journalist im Baskenland und berichtet kontinuierlich in vielen
Medien (z.B. Neues Deutschland, Telepolis) auch über politische Entwicklungen im Baskenland. Er gibt einen Überblick über die politischen Entwicklungen, Friedensbemühungen
aber auch über die Schließung von Zeitungen, Folter, die Lage politischer Gefangenen
etc. Er hat an der Übersetzung eines neuen Buches mitgearbeitet, das im Januar 2014
im Papyrossa Verlag erscheint. Darin beleuchtet Arnaldo Otegi, inhaftierter Sprecher
der verbotenen Linkspartei Batasuna, selbstkritisch bisher gescheiterte Verhandlungsprozesse, mit denen eine Friedenslösung gefunden werden sollte. Streck wird
über die Buchvorstellung den Schwenk der linken Unabhängigkeitsbewegung skizzieren,
die nun eine Politik der Gewaltlosigkeit verfolgt. Eine Konsequenz daraus und wichtige Voraussetzung für den aktuellen Prozess ist, dass die Befreiungsorganisation ETA nach
50 Jahren 2011 den bewaneten Kampf denitiv eingestellt hat. Trotz allem wollen
nun weder Spanien noch Frankreich auch nur über die Abgabe der Waffen mit ihr sprechen, wie es die Roadmap eines Friedensplans vorsieht. Und die baskische Linke wird weiter mit Repression überzogen, um ein Scheitern des Friedensprozesses zu provozieren. Doch das wird die Linke nicht davon abhalten, weiter einseitige Schritte zu gehen. Die Linke überzeugt immer breitere Teile der Gesellschaft von der Bedeutung, das Selbstbestimmungsrecht zu erreichen, um über die eigene Zukunft frei entscheiden zu können.
Die Tour wird unterstützt durch Rote Hilfe e.V. Bundesvorstand + OG Darmstadt