im Rahmen einer Lunch Lecture bietet David T. Jervis, Professor für Internationale Beziehungen in Lublin und renommierter Fulbright Scholar, am Montag, 26. Mai, 12:30 Uhr eine Bestandsaufnahme des militärischen Engagements der USA seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Dieses Jahrzehnt des Krieges hat die USA und die restliche Welt verstört: die US-Gesellschaft reagiert empfindlich auf den strapazierten Haushalt und man ist erheblich vorsichtiger geworden, wenn es um die Möglichkeit neuerlicher Interventionen – etwa in Syrien – geht. Vielen ist die Familie eines gefallenen Soldaten zumindest bekannt, wenn man nicht selbst um einen Angehörigen trauert. Jervis untersucht die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Krieges und beleuchtet nationale wie globale Auswirkungen. Um Anmeldung wird gebeten unter info@carl-schurz-haus.de.
Mit stolzen 75.000 $ konkreter Belastung für jeden einzelnen amerikanischen Haushalt lassen sich die beiden US-Interventionen in Afghanistan und im Irak inzwischen verbuchen – ganz zu
schweigen von den enormen Kosten an Menschenleben und allen Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit der eingesetzten Soldaten. Wie praktisch jede kriegführende
Regierung der Geschichte hat sich die Administration des jüngeren Präsidenten Bush mit ihrer Einschätzung des Militäreinsatzes und seiner Konsequenzen in fast jeglicher Hinsicht getäuscht:
Das blutige Wüstenabenteuer im Mittleren Osten dauerte wesentlich länger, war sehr viel teurer und weitaus brutaler als vorab erwartet. Die Barbareien des Kriegsjahrzehnts haben die
USA und die ganze restliche Welt verstört: Traumatisiert reagiert die US-Gesellschaft heute auf das ruinierte nationale Budget, das von den schwarzen Zahlen der Clinton-Jahre ins tiefste
Defizit stürzte; man ist erheblich vorsichtiger geworden, wenn es um die Möglichkeit neuerlicher Interventionen – etwa in Syrien – geht. Vielen ist die Familie eines gefallenen
Soldaten zumindest bekannt, wenn man nicht selbst um einen Angehörigen trauert. Die jüngste Flutwelle an Dokufilmen, Sachbüchern und literarischen wie filmischen Verarbeitungen der
Geschehnisse scheint quasi-therapeutische Funktion für eine geschundene Nation zu besitzen.
David T. Jervis, der in Lublin (Polen) Internationale Beziehungen lehrt und zudem renommierter Fulbright Scholar ist, kann als Spezialist für transatlantische Themen von der
(Schief-)Lage der US-Gesellschaft nach einer drakonischen Dekade berichten.
Termin: Montag, 26. Mai 2014
Uhrzeit: 12.30 Uhr
Ort: Carl-Schurz-Haus, Konferenzraum, Eisenbahnstr. 62
Sprache: Englisch
Eintritt: 8€ / 6€ ermäßigt, CSH-Mitglieder (inkl. Verpflegung)
Anmeldung: erbeten bis 23. Mai unter info@carl-schurz-haus.de
Weitere Informationen: Tel. 0761 / 55 65 27 0, www.carl-schurz-haus.de