Der Prozess um das Schlafmittel Contergan, das bei tausenden Neugeborenen Fehlentwicklungen verursachte, endete mit der Einstellung der Produktion. Damit war der längste deutsche Strafprozess beendet. Nach der Einnahme des Schlaf- und Beruhigungsmittels Contergan während der Schwangerschaft brachten Ende der 1950er Jahre Mütter ihre Kinder missgebildet zur Welt. Die Neugeborenen litten unter dem Dysmelie-Syndrom, einer Fehlbildung der Gliedmaßen und der inneren Organe. Der Umfang der Katastrophe ist unter anderem so groß, weil es Jahre dauerte, bis öffentlich anerkannt wurde, dass die plötzlich gehäuften Fälle von missgebildeten Neugeborenen mit dem Arzneimittel Contergan in Verbindung standen. Es verging wertvolle Zeit, in der weiterhin ahnungslose schwangere Frauen bei Schlafstörungen Contergan einnahmen.Heute vor 43 Jahren endete der Prozess gegen das Unternehmen Grünenthal Ag . Das Verfahren wurde 1970 eingestellt. Die Verantwortlichen von Grünenthal AG wurden strafrechtlich nicht belangt. Radio Corax Widerhall sprach mit Maria Woll vom Bundesverband Contergangeschädigter eV. über die heutige Situation der Betroffenen. Zunächst wurde gefragt wieviel Contergangeschädigter es heute in Deutschland gibt.