Im Gespräch mit Bernard Knierim vom Bündnis Bahn für alle werden die Themen des Alternativen Berichts der Deutschen Bahn angesprochen und erläutert. Neben Personalabbau und Bilanzproblemen werden im Bericht auch die akuten und möglichen Krisen der DB in den Blick genommen.

Die Krisen finden sich in einem Dreiklang im Bericht wieder: Erstens wird die aktuelle Krise ausgelöst durch das Virus, zweitens eine strukturelle Krise rund um Austerität nach dem Börsengang und einer dritten Krise einer übermäßigen, künftigen Verschuldung genannt.

Ein weiterer Problemfaktor seien laut Knierim Großprojekte wie Stuttgart 21, welche zu teuer seien und keine Verbesserung der Situation mit sich brächten.

Für S21 werden in der Landeshauptstadt und anderswo auch viele Tunnel gebaut. Jedoch kann Tunnelbau zwar sinnvoll sein, aber "über die Menge der Tunnels sollte man mal nachdenken", so Knierim.

Neben der betrieblichen Kritik am Personnalabbau und dem damit einhergehenden "Wasserkopf" der Verwaltungs- und Strategieabteilung werden auch bei allen genannten Punkten Umweltaspekte mitgedacht und im Bericht wurden umfassende Alternativen zur bisherigen Klimastrategie erarbeitet.

Hintergrund:

Bahn für Alle ist ein Zusammenschluss von verkehrspolitisch Aktiven und 20 Organisationen aus Globalisierungskritik, Umweltschutz, politischer Jugendarbeit, Gewerkschaften und Fahrgastverbänden. Die Arbeit und Verantwortung wird maßgeblich von den ehrenamtlichen Aktiven getragen. Das Bündnis hat keine eigene Rechtsform. Die Trägerschaft liegt seit 7/2019 bei Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB).