Die Schwarze sozialistische Aktivistin Assata Shakur verstarb Ende September 2025 im Alter von 78 Jahren in Kuba verstorben. Shakur beteiligte sich am Widerstand gegen Rassismus, Ungleichheit und Ausbeutung und organisierte mit der Black Panter Party kostenlose Frühstücks- und Gesundheitsangebote für Schwarze Kinder. Shakur war kurzzeitig Teil der Black Panther Party (BPP) und später in der aus ihr hervorgegangenen Black Liberation Army (BLA) aktiv.
1973 kam es im Rahmen einer Polizeikontrolle zu einer Schießerei, bei der ein Polizist und ein Freund von Shakur getötet wurden. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, obwohl jegliche Indizien dagegen sprachen, dass sie Schuld am Tod des Polizisten war. 1979 wurde sie von der Black Liberation Army aus dem Gefängnis befreit. 1984 wurde ihr Asyl in Kuba gewährt, wo sie bis zu ihrem Tod im Exil lebte. 2013 setzten die US-Behörden Assata Shakur als erste Frau auf die FBI-Liste der meistgesuchten Terroristen. Für viele Menschen aus der Black-Lives-Matter-Bewegung gilt Shakur bis heute als Vorbild.
Im Exil schrieb Assata Shakur ihre Autobiographie mit dem Titel „Assata – eine Autobiographie aus dem schwarzen Widerstand in den USA“, das 1988 in der Originalsprache Englisch erschien. Es beginnt mit ihrer Verhaftung und wechselt immer wieder zwischen der Zeit im Gefängnis und Rückblenden in ihre Kindheit. Ins Deutsche hat es Regine Geraedts übersetzt. Regine Geraedts hat einige Jahre in dem Kollektiv "Archiv 1992" mitgearbeitet. Schwerpunkt waren die post- und neokolonialen Beziehungen zwischen Europa, Afrika und dem amerikanischen Kontinent und der antikoloniale Widerstand insbesondere in den "inneren Kolonien" der USA. In diesem Kontext war sie an verschiedenen Buchprojekten beteiligt. Wir haben mit ihr über Assata Shakurs Leben gesprochen und sie zunächst zum Übersetzungsprozess befragt.

