Australien kritisiert Stopp von Impfstofflieferung durch die EU

Australien kritisiert Stopp von Impfstofflieferung durch die EU

Der australische Finanzminister Simon Birmingham hat das Verbot der Ausfuhr von 250 000 Dosen des Impfstoffes von Astra-Zeneca in sein Land kritisiert. Australien sei „natürlich enttäuscht und frustriert“. Man habe aber damit gerechnet, dass „einige Länder das Regelbuch zerreissen werden“. Deshalb habe Australien 150 Mio. Dosen bestellt, von denen 50 Mio. im eigenen Land hergestellt werden sollten. Australien hat eine Bevölkerung von 25 Mio. und hat damit wie andere reiche Länder erheblich überbestellt.

 

Der italienische Außenminister Luigi di Maio von der 5 Sterne Bewegung rechtfertigte dagegen das Ausfuhrverbot. Dies sei kein „feindlicher Akt“ gegenüber Australien. Derzeit werde Australien als nicht gefährdet betrachtet. Italien hatte den Ausfuhrstopp in Brüssel verlangt. Die Regierung betont aber, dass die Kommission in Brüssel letztendlich die Entscheidung getroffen habe. Hintergrund ist, dass die Firma AstraZeneca bei Lieferengpässen, die Lieferungen an die EU bisher um erhebliche Mengen verzögert hat, nicht aber die Lieferungen an Großbritannien und wohl auch nicht an andere Länder. Die EU hatte bei ihrer Bestellung bei AstraZeneca einen besonders günstigen Preis ausgehandelt. Auch die USA und Großbritannien sorgen dafür, dass bei ihnen produzierter Impfstoff nicht oder nur in kleinen Mengen das Land verlässt. Sie tun das aber wesentlich geräuschloser als die EU.