In der Nacht zum 1. November führte die Polizei eine Großkontrolle am Autonomen Jugendzentrum in Waldkirch-Kollnau durch. Im Vorfeld hatte die Polizei laut eigenen Aussagen einen sprunghaften Anstieg von Ordnungsstörungen aber auch von Straftaten im Zusammenhang mit dem AJZ (Autonomen Jugendzentrum) Kollnau festgestellt. Die Palette habe von teilweise erheblichen nächtlichen Ruhestörungen über Sachbeschädigungen, bis zu Betäubungsmitteldelikten und gar einem Raubdelikt, gereicht.
Nun fuhr die Polizei ein sicher sehr einschüchterndes Aufgebot von zwei Bereitschaftspolizeieinheiten aus Bruchsal und Umkirch auf. Insgesamt sind laut Polizei 70 Personen, darunter auch zahlreiche Jugendliche, kontrolliert worden. Bei 20 Personen seien Betäubungsmittel aufgefunden werden. Neben Joints und Marihuanapäckchen seien darunter auch weitere Drogen, wie etwa Amphetamin und Kokain gewesen. Stadt Waldkirch und Polizei sprechen in ihrer gemeinsamen Pressemeldung vom Eindruck, dass die Einrichtung für Drogenpartys mit überregionaler Anziehung missbraucht wurde. Der Vorstand des AJZ habe mitgeteilt, dass die Einrichtung bis auf weiteres geschlossen bleibt.
Demnächst solle es zwischen dem Vorstand des AJZ, der städtischen Jugendarbeit und dem Waldkircher Oberbürgermeister ein Gespräch zur Zukunft des autonomen Jugendzentrums geben. Die Zukunft eines der wenigen selbstverwalteten Jugendzentren in der Region scheint massiv bedroht zu sein. (FK)