Deutscher Bundespräsident muß sich in Griechenland zur Entschädigung für NS-Verbrechen äußern

Deutscher Bundespräsident muß sich in Griechenland zur Entschädigung für NS-Verbrechen äußern

Der deutsche Bundespräsident Gauck befindet sich seit heute zum Staatsbesuch in Griechenland. Anlass waren die gehäuften Forderungen nach Entschädigung für die zahlreichen schweren Verbrechen der Nationalsozialisten an der griechischen Zivilbevölkerung. So hat in der vorletzten Woche die jüdische Gemeinde von Thessaloniki Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht, da sie 1943 ein horrendes Lösegeld zahlen musste, um jüdische Zwangsarbeiter freizukaufen, bevor diese wenig später nach Auschwitz deportiert wurden. Der griechische Staat verlangt u.a. Zwangsanleihen zurück, die ihm vom Dritten Reich aufgebürdet und nie zurückgezahlt worden waren. Auch die Angehörigen der Opfer von Hunderten Massakern, die deutsche Truppen in verschiedenen griechischen Ortschaften begingen, fordern Entschädigung. Einer der Schauplätze dieser Massaker war das Dorf Lyngiades, wo Gauck am Freitag einen Kranz niederlegen wird. Die Hoffnung auf klare Worte des Bundespräsidenten sind aber gering, nachdem er auch im italienischen Sant'Anna di Stazzema im vergangenen Jahr behauptet hatte, die Schuld der Täter sei nicht mehr juristisch zu verfolgen. Martin Klingner vom Solidaritätskreis AK Distomo benennt gegenüber RDL den Handlungsspielraum Gaucks so: ++ O-Ton