EU-Afrika-Gipfel: Tschad zieht Truppen von UN-Mission in Zentralafrika zurück

EU-Afrika-Gipfel: Tschad zieht Truppen von UN-Mission in Zentralafrika zurück

Am Rande des EU-Afrika-Gipfels hat der Tschad am gestrigen Donnerstag unerwartet den Rückzug seiner Soldaten von der UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik namens MISCA angekündigt. Das tschadische Aussenministerium erklärte den überraschenden Rückzug mit der "billigen und boshaften Kampagne", die dem Tschad die Schuld an allem Übel in der Zentralafrikanischen Republik aufbürden wolle. Der tschadische Präsident verliess darauf überstürzt den EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Die 850 tschadischen Soldaten waren einer der grössten Kontingente der 6000 Soldaten starken MISCA. Sowohl international als auch in Zentralafrika werden die tschadische MISCA-Soldaten bezichtigt, die Seleka-Milizen zu unterstützen und  Ausschreitungen begangen zu haben. Zuletzt am Samstag wurden bei einer Auseinandersetzung zwischen tschadischen Soldaten und Anti-Balaka-Milizen 24 Menschen getötet, darunter zivile Opfer. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte warf den tschadischen Soldaten vor, rücksichtslos auf Zivilisten geschossen zu haben.