Interview mit der österreichischen Autorin Evelyn Grill
(Evelyn Grill stellt am Donnerstag, dem 12. August 2010, im Rahmen der Grether Nach(t)lese ihren jüngsten Roman, Das Römische Licht, vor.)
Die 34-jährige Malerin Xenia hat ein Stipendium in Rom erhalten. Doch kaum dort angekommen erhält sie die Nachricht, dass ihre Mutter, eine erfolgreiche Schriftstellerin, ins Koma gefallen ist.
Die Ich-Erzählerin beginnt, sich mit ihrer Kindheit und der Beziehung zu ihrer Mutter auseinanderzusetzen - eher widerwillig, denn eigentlich ist sie in Rom, um neue Impulse für ihre Malerei zu bekommen.
Haben Sie Verständnis für diese Entscheidung?
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Evelyn Grill: Das römische Licht. Residenz Verlag, St.
Pölten 2008, 236 Seiten, 19,90 Euro
Klappentext:
"Xenia ist Malerin. Als sie ein Stipendium erhält und nach
Rom eingeladen wird, sieht sie ihre Chance gekommen, als Künstlerin aus dem
Schatten zu treten. Kaum ist Xenia in Rom angekommen, erreicht sie ein Anruf
der Schwester aus der Heimat: ihre Mutter, eine gefeierte Schriftstellerin, sei
bei einer Lesung zusammengebrochen, sie liege im Koma. Die Mutter, der ihre
Geltung immer wichtiger war als die Familie, ihre Kunst wichtiger als die
Kinder: Ihretwegen soll Xenia zurückkehren, auf die Chance verzichten, sich
selbst Geltung zu verschaffen nicht zuletzt gegenüber der Mutter? Deren
Schweigen, deren Sterben und die eigene Distanz zwingen Xenia zur
Auseinandersetzung mit der Kindheit, dem Egoismus der Mutter und nicht zuletzt
mir ihrer eigenen Kunst dem Egoismus der Tochter. Xenia bleibt: wegen der
Mutter, die für ihre Vorwürfe unerreichbar ist, und wegen der Liebe zu Alma,
der Fotografin, die auf mysteriöse Weise verschwindet; auch sie, ohne sich zu
verabschieden. Evelyn Grill ist unverwechselbar: nüchtern, lapidar, ohne Sentimentalität."