Vergangen Montag fand die erste Sitzung der im Koalitionsvertrag auf Seite 103 festgeschriebenen Expert*innenkommission zum Thema Prostitution statt. Die Kommission soll 1,5 Jahre tagen und ist mit hochkarätigen Menschen u.a. aus Forschung, Sozialarbeit, Rechtswissenschaft, und Medizin besetzt.
Als Berufsverband für Sexarbeitende begrüßt der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. (BesD) eine Reform des Prostituiertenschutzgesetzes. Doch leider wurde keine einzige sexarbeitende Person in die Kommission berufen. Gerade beim hochstigmatisierten Thema Prostitution ist die Innenansicht aus der Branche extrem wichtig. Umso relevanter wird es sein, dass die Perspektiven von Sexarbeiter*innen aus der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes eine zentrale Rolle bei den Entscheidungen der Kommission spielen.
Die diesjährig abgeschlossene Evaluation liefert eine solide Grundlage für Nachbesserungen:
Es handelt sich um die umfangreichste Studie zur Prostitution in Europa, insbesondere im Hinblick auf die Untersuchung der Situation von Sexarbeitenden. Aufgrund der umfassenden Datenerhebung wird sie als wegweisend für zukünftige Studien und Politik in Europa angesehen. Dank der gezielten Einbindung von Sexarbeiter*innen, zeigen die Ergebnisse deutlich, an welchen Stellen im Gesetz Reformbedarf besteht.
“Sexarbeitende wissen am besten, was sie für ihren Schutz brauchen. Eine Einbindung in den Gesetzgebungsprozess ist unabdingbar”, sagt Johanna Weber, politische Sprecherin des BesD.
PM| Berlin, 24.11.2025 Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V.
