Focus Europa Nachrichten am Mittwoch, den 20.05.2015

Focus Europa Nachrichten am Mittwoch, den 20.05.2015

Bahn: GDL-Streik nächste Runde

Flüchtilingspolitik- Einsatz gegen Schleuser

Fliegerbombe in Hannover

Ägyptischer Präsident kommt nach Deutschland

Polizeigewalt in Portugal

 

 

Bahnstreik
Streik bei der Bahn. Das ist nicht das erste Mal. Zum neunten Mal gibt es jetzt Einschränkungen im Bahnverkehr. Gestern stand der Güterverkehr still, ab heute auch der Personenverkehr. Erst vor zehn Tagen gab es einen sechstägigen Streik, dieses Mal bleibt das Ende jedoch verschwiegen. Das heißt also unbefristet oder doch nicht? Gerichte würden das wahrscheinlich verbieten, weshalb GDL-Chef Claus Weselsky das Ende des Streiks bekannt geben wird, das aber erst 48 Stunden davor. Die wirtschaftlichen Verluste  nehmen so ein immer größeres Ausmaß an. Seit 21 Jahren  wird das der längste Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn AG sein. Der Kampf zwischen GDL-Chef Weselsky und Bahnchef Grube wird weitergehen solange keine Einigung gefunden wird. Die Forderung der Bahn bleibt: Entweder deckungsgleiche Tarifverhandlungen für alle Beschäftigten oder nur einen mit der EVG, der größeren Bahngewerkschaft.

Flüchtilingspolitik- Einsatz gegen Schleuser
Die EU hatte am Montag ein Konzept gegen Schleuser vorgestellt. Die EU möchte in drei Phasen gegen die libyschen Flüchtlingsschlepper vorgehen. Der Einsatz gegen die Schleuser soll bereits im Juni beginnen. Nach einem Beschluss der Außen-und Verteidigungsminister solle als erster Schritt ein genaues Bild der  Aktivitäten der Menschenschmuggler gemacht werden.  Der zweite Schritt der EU liegt darin, im Meer die Schleuser-Schiffe zu durchsuchen und anschließend zu beschlagnahmen. Der dritte Schritt beziehungsweise die dritte Phase des Konzepts sollen Militäreinsätze an lybischen Häfen oder an Land sein. Die Flüchtlinge, die das Ziel haben nach Europa zu kommen werden jedoch schon jetzt ohne das EU-Konzept abgefangen und in Gefängnisse gesperrt. In Libyen sitzen viele Flüchtlinge, die es nicht nach Europa geschafft haben in Haft unter sehr schlechten Bedingungen. Die libysche Regierung kontrolliert auf See, wie auch an Land und bringt Flüchtlinge in Gefangenschaft. Das Konzept der EU gegen die Schleuser wurde nun in Libyen abgelehnt. Menschenrechtler aus Deutschland kritisierten die EU-Pläne als kontraproduktiv. Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt sagte das Vorhaben sei "Verrat an Europas Werten". Die Flucht werde für viele Menschen länger und teurer: "Es ist eine Illusion zu glauben, dass eine hochgezogene Festung Europa, abgeschottet vom Rest der Welt, so weiterleben kann wie bisher", so Burkhardt.

 


Hannover
Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges sind 70 Jahre vergangen . Aber auch noch nach 70 Jahren wurde eine Fliegerbombe des zweiten Weltkrieges  in Hannover gefunden. Die 250 Kilogramm schwere Bombe führte gestern Abend zu einer Evakuierung von 30.000 Menschen. Die amerikanische Fliegerbombe löste eine bundesweite und größte Evakuierung seit Ende der Kriegszeit aus. Bei Abrissarbeiten vor einer Grundschule in Hannover wurde die Bombe entdeckt. Am 9. Oktober 1943 wurden insgesamt 261 000 Bomben über Hannover abgeworfen, darunter 3000 Sprengbomben. So finden sich auch noch nach über 70 Jahren diese gefährlichen Waffen unter der Erde. Der Kampfmittelräumdienst entschärfte die Bombe und die Einwohner konnten ab 2.00 Uhr diese Nacht wieder in ihre Wohnungen.

Ägyptischer Präsident kommt nach Deutschland
Der Besuch des ägyptischen Präsidenten Al-Sisi stößt auf Kritik und Ablehnung. Am dritten Juni solle der Präsident Berlin besuchen. Bundestagspräsident Lammert lehnt ein Treffen jedoch ab. Grund dafür sind die Menschenrechtsverletzungen in Ägypten. Damit meint Lammert zum einen die Verfolgung oppositioneller Gruppen mit Massenverhaftungen, Verurteilungen zu langjährigen Haftstrafen und die Anzahl der Todesurteilen, darunter der ehemalige Parlamentspräsident Katatni. Für Lammert bestehe daher keine Grundlage für ein Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hält weiterhin am Treffen mit al-Sisi fest.

Polizeigewalt in Portugal
Ein Familienausflug in das Fußballstadion von Lisabon endete mit Schlägen der Polizei. Ein Großvater, Vater und die zwei kleinen Söhne schauten sich gestern das Fußballspiel in Lisabon im Stadion an. Nach dem Spiel kam die Familie für 45 Minuten nicht mehr aus dem Stadion. Die Kinder bekamen laut Aussage des Vaters Panik, weshalb sie einen anderen Ausgang benutzten. Ein Video zeigt, wie am Ausgang beide Männer mit der Polizei reden. Kurz darauf wird der Vater zu Boden gerissen, mit dem Schlagstock geschlagen und der Großvater bekam zwei Faustschläge in das Gesicht. Die Kinder sahen mit an wie beide aus ihrer Familie von der Polizei verschlagen wurden weil sie den falschen Ausgang nutzten.