Fokus Südwest 03.10.2019

Fokus Südwest 03.10.2019

 

Berichte:
# Der internationale Safe Abortion Day
# Unter der grossen Sonne von Liebe beladen
# Aktionstag gegen Abschiebung in Pforzheim am Samstag

Nachrichten:
# Amerikanische Faulbrut breitet sich weiter aus
# Auch Baden-Württemberg verdient mit Beteiligungen an AKW-Betreibern
# Forschungsarbeit zur totalen Ausplünderung der Juden in Württemberg vorgelegt
# Agrarminister Peter Hauk  wirbt für längere Akw-Laufzeiten
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# Amerikanische Faulbrut breitet sich weiter aus

Am Bodensee sind gut zwei Wochen nach dem Befall von Bienen mit der hochansteckenden Tierseuche, der Amerikanischen Faulbrut zwei neue Fälle entdeckt worden. Das Sperrgebiet bei Lindau am Bodensee wurde ausgeweitet. Die neu infizierten Bienenvölker sind einen halben bzw. zwei Kilometer vom Ausbruchsherd entfernt.
Um alle drei Standorte ist ein Sperrgebiet mit  einem  Radius von zwei Kilometer angelegt. Innerhalb des Radius dürfen die Bienenvölker nicht versetzt werden. Auch Waben, Wachs oder Geräte sind hochansteckend und müssen vor Ort bleiben.
Für Bienen ist die Amerikanische Faulbrut tötlich – für Menschen ungefährlich. Der Honig ist für Menschen zum Verzehr geeignet. Imker müssen Verdachtsfälle jedoch den Veterinärämtern melden.


# Auch Baden-Württemberg verdient mit Beteiligungen an AKW-Betreibern

Zum Abschied des Bundes von Atombeteiligungen im Ausland erklärt Jochen
Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Das wurde aber auch Zeit. Doch weiterhin stecken öffentliche Gelder in
deutschen Atomprojekten. Der Betreiber der noch laufenden AKW in
Neckarwestheim und Philippsburg, EnBW, gehört dem grün regierten Land
Baden-Württemberg und einigen oberschwäbischen Landkreisen. Etliche
Kommunen halten Anteile an RWE. Das Unternehmen betreibt die
Atomkraftwerke in Gundremmingen und Lingen. Die kommunalen Stadtwerke
München sind am AKW Isar beteiligt, die Stadtwerke Bielefeld am AKW
Grohnde. Ob auch der Bund Anteile an deutschen AKW-Betreibern hält, ist
nicht bekannt.

Es reicht nicht, wenn sich der Staat aus den Geschäften mit der
Atomgefahr im Ausland zurückzieht. Gleiches muss im Inland passieren.“

# Forschungsarbeit zur totalen Ausplünderung der Juden in Württemberg vorgelegt

In der NS-Zeit wurden Juden verfolgt und ermordet. Gleichzeitig bedienten sich Bürger beim  Vermögens ihrer jüdischen Ex-Mitbürger. Rund 30 Historiker und engagierte Laien haben diese „wohl umfassendste Raubaktion in der neueren Geschichte Europas“ jetzt erstmals für Württemberg und Hohenzollern erforscht.
Auf rund 600 Seiten ist zu lesen mit welcher schockierenden Radikalität und Unbarmherzigkeit die Behörden damals vorgegangen sind und wei sich oft Nachbarn ohne jegliche moralischen Skrupel bereichert haben.

Das Werk wurde im Gemeindesaal der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Stuttgart vorgestellt. Angela Borgstedt, Historikerin an der Universität Mannheim, hielt den Festvortrag. Sie sprach von einer deutschen „Beutegemeinschaft“, und  „Ein Stück weit war der Wohlstand der Nachkriegszeit auf Raub gebaut.“
Eine ähnliche Studie für Baden steht noch aus.

# Agrarminister Peter Hauk  wirbt für längere Akw-Laufzeiten

Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) schlug vor für einen früheren Braunkohle- ausstieg länger Atomkraftwerke laufen zu lassen. Der CDU-Politiker forderte eine Diskussion
darüber die  jüngste Generation der Kernkraftwerke – Neckarwestheim und Philippsburg - zehn Jahre länger am Netz zu lassen.
Dieser Vorschlag wurde unter anderem bereits von einer konservative Gruppierung von CDU und CSU, die Werteunion, gefordert. Oder z.B. durch Volkswagen-Chef Herbert ins Gespräch gebracht, der den bis 2022 geplanten Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie im vergangenen Sommer für verfrüht gehalten hatte.
Bisher hält die Mehrheit in den Parlamenten jedoch am zweiten Atomausstieg fest, nach dem bis Ende Ende 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden sollen.