Frauenhandel in Europa - Terre des Femmes fordert dauerhaftes Bleiberecht für Opfer von Zwangsprostitution

Europa ist, laut Amnesty International, einer der größten Handelsplätze von Frauenhandel.

Frauenhandel in Europa - Terre des Femmes fordert dauerhaftes Bleiberecht für Opfer von Zwangsprostitution

Europa ist, laut Amnesty International, einer der größten Handelsplätze von Frauenhandel.

Meist aus (süd-)osteuropäischen Ländern werden oftmals sehr junge Frauen mit fiktiven Arbeitsangeboten als Kellnerin oder Aupair-Mädchen in die reicheren europäischen Staaten gelockt. Dort wartet aber das genaue Gegenteil des erhofften besseren Lebens auf sie. Die allermeisten landen in der Zwangsprostitution.
Deutschland ist dabei keinesfalls nur Transitland sondern eines der Hauptzielländer.
Laut des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2012 in Deutschland 612 Fälle von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ermittelt. Die Dunkelziffer ist aber um ein vielfaches höher. Dass nur ein Bruchteil der tatsächlich stattfindenden Fälle von Frauenhandel zur Anzeige gebracht wird liegt unter anderem daran, dass Frauen, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind, kaum auf ausreichende Unterstützung von staatlicher Seite hoffen können. Besonders wenn die betroffenen aus Nicht-EU-Staaten kommen. Wenden sie sich an die Polizei, gelten sie als illegal eingereiste Einwanderinnen und müssen damit rechnen, spätestens nach Schließung oder Einstellung des Verfahrens in die Herkunftsländer abgeschoben zu werden.
Terres des Femmes fordert ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht für Opfer von Zwangsprostitution und konnte dabei bereits einen kleinen Teilerfolg erzielen: im Koalitionsvertrag wurde der Handlungsbedarf bezüglich des Aufenthaltsrechts festeghalten. Mit Anna Hellmann habe ich darüber gesprochen, wie Terre des Femmes Opfer von Frauenhandel unterstützt und sie gefragt wie Frauenhandel bekämpft werden kann.