Jazz Matinee am Sonntag, den 19.03.2017, 10 Uhr

Jazz Matinee am Sonntag, den 19.03.2017, 10 Uhr

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Jazz Matinee am Sonntag, den 19.03.2017, 10 Uhr

Liebe Jazzfreundinnen und Jazzfreunde,

heute stellt Ihnen die Jazzredaktion (Michael van Gee / van-gee@net-base.de) neue CDs der Label Jazzhaus Records (Vertrieb in akustik Musik), Raccanto (Vertrieb Klassik Center Kassel), Chire Records (Vertrieb Galileo MC), 339 Records (Vertrieb Nova), Okeh (Vertrieb Sony Music), In + Out Records (Vertrieb in akustik Musik) und Edition Collage (Vertrieb Soulfood Music) vor.

Sie hören Ausschnitte aus den folgenden CDs:

Filippa Gojo Quartett - Seesucht (Jazzhaus Records JHR 136), Duo (Christian) Elin / (Maruan) Sakas - Some Kind Of Blues (Raccanto RC 024), Reinhard Micko Quartet - Coming Home (CHIRE Records 005), Tini Thomsen - The Long Ride (339 Records EAN 9789078377283), Baptiste Trotignon / Minino Garay - Chimichurri (Okeh EAN 88985356162), Ramón Valle / Orlando "Maraca" Valle - The Art Of Two (In + Out IOR CD 77131-2) und Distances - Venice (Edition Collage EC 574-2).

In die CD Neuvorstellungen eingebettet sind eine ganze Reihe von Konzerthinweisen, die Sie beachten sollten, mit allerdings nur einem Ausschnitt aus der dazugehörigen CD:

1.) Am Sonntag, den 19.03.2017, tritt um 20 Uhr im Schlossbergsaal des SWR Studios in Freiburg das Aki Takase Tama Trio mit Jan Roder auf dem Kontrabass und Oliver Steidle am Schlagzeug auf und stellt das Programm der aktuellen vom Label enja Records veröffentlichten CD mit dem Titel "Goldfish" ( enja CD 9746) vor. Das Piano Trio ist für Aki Takase eine fundamentale Formation. Im Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug gibt es der Pianistin unbegrenzte Möglichkeiten, ihre Geschichten zu erzählen. Und das ist ihre große Leidenschaft. Volker Doberstein schreibt dazu: „Permanent archiviert sie in ihrem Kopf Bilder, ob beim Lesen von Büchern oder beim Schlendern durch Städte und Landschaften. Diese Bilder übersetzt sie in Musik, reiht sie wie Motivketten mal assoziativ, mal penibel durchkomponiert aneinander, bis sie eine Art musikalisches Daumenkino ergeben, kunstvolle Filmmusik aus magischen Einzelbildern. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist der Titelsong „Goldfish“. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde er in Aki Takases Heimat Japan als Haustier für den Adel populär. Seitdem gilt er als Erfolgs-Symbol. Zudem ist er der Lieblingsfisch der Pianistin. Auch handwerklich ist diese Musik eine Herausforderung. Sie wirkt sehr reduziert, fast horizontal, nach Instrumenten in Linien aufgeteilt, die bewusst eigenständig gezeichnet sind und trotzdem permanent miteinander kommunizieren ohne klassisch miteinander verflochten zu werden. Die nicht gespielte Note hat dabei dieselbe Bedeutung wie die gespielte. Die für dieses Konzept konstitutiven Single-Note-Phrasen geben der Musik eine kristalline, aber immer eigentümlich warme Transparenz, an der die kongenialen Jan Roder am Bass und Oliver Steidle am Schlagzeug einen gar nicht zu überschätzenden Anteil haben“.

2.) Am Dienstag, den 21.03.2017, tritt um 20 Uhr im Jos Fritz Café in Freiburg im Rahmen der Hammond Jazz Night Spezial die Sängerin Johanna Iser mit einem Trio auf, das aus Christoph Neuhaus Gitarre, Christian Huber Schlagzeug und Thomas Bauser Hammond B3 besteht. Johanna Iser bewegt sich seit einigen Jahren genauso vertraut wie stilecht in den Sparten Jazz, Pop, Soul und Hip Hop. Nach der Teilnahme an The Voice of Germany 2013 ging die in Nürnberg beheimatete Sängerin mit diversen Bands auf Reisen und gründete ihr eigenes Hip Soul Projekt „I:ZI“. Sie bezeichnet allerdings den Jazz als ihre musikalische Heimat, was in einem Aufeinandertreffen mit Bobby McFerrin eindrücklich dokumentiert ist. Begleitet wird sie von einem exklusiven Trio: der Stuttgarter Gitarrist Christoph Neuhaus veröffentlichte zuletzt drei Alben unter seinem Namen und ist als gefragter Sideman live und im Studio europaweit tätig. Er ist Stipendiat der Kunststiftung BW sowie Vizepreisträger des Jazz­preises Baden-Württemberg. Ebenso der Mannheimer Schlagzeuger Christian Huber, der einer der gefragten und angesagten Partner in Projekten unterschiedlichster Couleur ist. Gastgeber Thomas Bauser komplettiert das Quartett. Er ist als versierter Hammond Spieler mit eigenem musikalischen Vokabular fester Bestandteil vorwiegend der deutschen und schweizerischen Jazzszene.

3.) Am Donnerstag, den 23.03.2017, tritt um 20 Uhr im Waldsee in Freiburg das Jazzensemble Baden - ürttemberg auf und stellt das Programm der 2015 vom Label Jazz ´n´Arts veröffentlichten Album mit dem Titel "DOORS Without Words" vor (JnA 7415). The DOORS – Der emotionale, poetische, genre­übergreifende und kompromisslose Sound dieser charismatischen Band prägte die Rockszene der 60er Jahre. Die Kompositionen um den Bandleader James Morrison begeistern die Menschen bereits seit mehr als 50 Jahren. Das Jazz Ensemble Baden-Württemberg hat sich in diesem Jahr an eine neue Interpretation der eindrucksvollsten Werke der Rockband gewagt. Dabei ist das Programm The DOORS - without words entstanden. Nach dem erfolgreichen und überregional wahrgenommenen Debütalbum „Edition 13“ des Jazz Ensembles Baden-Württemberg geht es also mit einer grundlegenden Neuausrichtung in die nächste Runde. Für die Arrangements konnte der international renommierte und in Berlin lebende Arrangeur Nicolai Thärichen gewonnen werden. Die Besetzung wurde verändert und auf ein außergewöhnliches, rein instrumentales Oktett erweitert. Alle Mitglieder sind Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg. Das Kollektiv vertritt exemplarisch die gesamte Bandbreite der hiesigen Jazzszene. Lassen Sie sich davon überraschen, wie „Riders On The Storm“, „Light My Fire“, „The End“ und weitere Klassiker des musikalischen Erbes der DOORS in einem jazzigen Gewand in ungewöhnlicher Besetzung klingen. Das Ensemble spielt in der Besetzung: Peter Lehel Saxophon / Woodwinds, Sebastian Nagler Saxophon / Woodwinds, Thomas Siffling Trompete, Uli Röser Posaune / Tuba, Jo Bartmes Piano / Keyboards, Jo Ambros Gitarre, Dirk Blümlein Bass + Christian Huber Schlagzeug. Hierzu spiele ich Ihnen als  Appetithappen einen Ausschnitt aus der aktuellen CD vor.

4.) Am Freitag, den 24.03.2017, gibt es im E - Werk in Freiburg den ungarischen Stummfilm "Der Rote Halbmond" zu sehen, der von einem erstklassigen Quartett musikalisch untermalt wird. Er gilt als Vorläufer eines eigenen Donau-Krimis: der 1918 entstandene ungarische Stummfilm Der Rote Halbmond. Der Film entstand an der Donau und ist mit seinen malerischen Landschaftsaufnahmen ein kulturhistorisches Dokument. Es zeigt, wie der Fluss vor 100 Jahren aussah. Regie führte Sándor Korda, einer der Filmpioniere der ungarisch-öster­reichischen Filmindustrie. Große Erfolge feierte er in London, wo er als Alexander Korda u. a. den Film "Der dritte Mann" mit Orson Wells und Joseph Cotten produzierte. Als Vorlage für den Film diente ihm der Roman „Az Aranyember“ von Mór Jókai. Der gebürtige Ulmer Michael Riessler ist Deutschlands führender Grenzgänger zwischen zeitgenössischem Jazz und moderner Klassik. Er bringt viel Erfahrung aus dem Bereich Film mit, wo er mit Musik etwa zu „Hamlet“ (1921, mit Asta Nielsen) oder zum Filmepos „Die andere Heimat“ von Edgar Reitz international bekannt geworden ist. Nun hat er zu diesem Donaukrimi eine Musik geschrieben mit teils durchkomponierten, teils improvisierten Teilen. Hierfür hat Riessler ein hochkarätig besetztes Ensemble zusammengestellt. Neben Riessler an der Bassklarinette werden die kroatische Cellistin Monika Leskovar, 1. Preisträgerin beim ARD-Musikwettwerb 2001 und aktuell die wohl führende klassische Interpretin ihres Landes, die ungarische Cimbalom-Virtuosin Beáta Móri und der Akkordeonist Jean-Louis Matinier, einer der berühmtesten Vertreter seines Instrumentes in Europa, live zu dem Film spielen und diesen Abend zu einem besonderen musikalischen und cineastischen Erlebnis machen!

5.) Am Samstag, den 25.03.2017, tritt ebenfalls im E-Werk in Freiburg ein großartiges und zugleich bemerkenswertes Trio auf mit Johannes Mössinger Klavier, Arild Andersen Bass und Matthias Schriefl Trompete.  Für diese Premiere hat Pianist Johannes ­Mössinger zusammen mit Matthias Schriefl und Arild Andersen ein neues Ensemble mit einer besonderen Besetzung geschaffen. Drei Generationen, drei europäische Bandleader, ein Trio der Superlative, das sich dem kammermusikalischen Jazz widmet und auf Drums verzichtet. Traumwandlerisch sicher verweben die drei Ausnahmemusiker pechschwarze Bassparts und sensible, perlende, elegante Klavierläufe mit sprudelnden Trompetenklängen. Mal sanft und sinnlich, dann wieder energiegeladen und dynamisch sprengen die drei Künstler die Grenzen des herkömmlichen Jazz. Bassist Arild Andersen aus Norwegen, prägte den europäischen Jazz der letzten 40 Jahre. Sein Name verbindet sich mit zahlreichen internationalen Projekten z.B. mit Jan Gabarek, Jon Christensen oder Nils Petter Molvaer und Terje Rypdal. Als Bassist und Bandleader, als unermüdlicher Initiator und Inspirator hat der aus Oslo stammende Jazzmusiker bereits europäische Musikgeschichte geschrieben. Trompeter Matthias Schriefl beschreitet als neuer Stern am Jazzhimmel eigene Wege und bekam z.B. 2006 den WDR Jazzpreis. Tourneen führten in u.a. durch Australien, Amerika, Europa und Indien. 2008 bekam er den Förderpreis für Komposition in NRW. Die Jury war sich einig: "Schriefls Kunst bietet Abenteuer und sie lässt uns neu zuhören". Mit seinem virtuosen Spiel macht Pianist Johannes Mössinger genauso Furore wie als Komponist von ausdrucksstarken Jazz-Tunes. Er arbeitete mit verschiedenen Formationen und Größen des Jazz wie z.B.: Joe Lovano, Enrico Rava, Joel Frahm, Don Braden, John Lee, Seamus Blake, Boris Kozlov und Kermit Driscoll.

Sie erwartet also erneut eine Woche mit erstklassigen Konzerten und Sie haben wieder einmal die Qual der Wahl! Nutzen Sie sie!