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Die Auflösung der DDR hat Wader als einen herben Schlag
wahrgenommen, was sich auch in seinen Liedern niederschlägt. So ist
seine Schaffenszeit Anfang der 90er geprägt durch Melancholie und
Trübsinn; häufig denkt er wehmütig an die vergangenen Zeiten zurück.
Auch später findet er nicht mehr zu seiner alten Stärke, zu seinem
bittersüßen Wortwitz und seinen innovativen Ansichten zurück. Anfang
dieses Jahrhunderts kommt Wader wieder in die Gänge und tourt wild mit
alten Kameraden wie Reinhard Mey und Konstantin Wecker durch
Deutschland. Spätestens in dieser Zeit legt sich der Verdacht nahe, dass
Wader mit seinen Liedern nicht mehr die Gesellschaft verändern möchte,
sondern aus Spaß an der Musik auftritt. In seinem Spätwerk beschäftigt
er sich vermehrt mit dem Tod - aber auf seine ganz eigene ironische Art:
Abtreten möchte der über 70-jährige Wader, einer der ältesten lebenden
deutschen Liedermacher, noch lange nicht!