Main-Kinzig Kreis: Flüchtlinge geben Behörden Mitschuld am Tod eines Mitbewohners

Main-Kinzig Kreis: Flüchtlinge geben Behörden Mitschuld am Tod eines Mitbewohners

Nachdem ein junger Afghane von einem Mitbewohner erstochen wurde, haben alle 38 verbliebenen Bewohner*innen einer Flüchtlingsunterkunft in Großkrotzenburg einen Protestbrief unterschrieben. Nach Angaben der Flüchtlinge sei der Afghane an einer seit langem defekten Fluchttüre verblutet, weil er sie nicht öffnen konnte. Der mutmaßliche Täter war ein 33-jähriger Somalier, der bereits wegen einer anderen Messerattacke vorbestraft war. In dem Schreiben heißt es: „Niemand hat uns vor der Gefährlichkeit dieses Mannes gewarnt, mit dem wir aber dieselbe Unterkunft und das heißt dieselben Flure, manche dieselbe Küche und einer von uns sogar sein Schlafzimmer teilen mussten“. Der mutmaßliche Täter sei psychisch auffällig gewesen. Es sei aber nicht möglich gewesen, mit ihm zu kommunizieren, da er weder Englisch noch Deutsch sprach. Mitbewohner hätten sich deshalb mehrmals ohne Erfolg an den Asylbetreuer des Mannes und an seinen Vorgesetzten gewandt.

 

Der Landrat des Kreises Main-Kinzigtal, Thorsten Stolz äußerte Verständnis für das Anliegen der Mitbewohner*innen. Es habe aber keine andere Möglichkeit gegeben, den Mann unterzubringen. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war der Bürgermeister von Großkrotzenburg, Thorsten Bauroth für eine Stellungnahem zu dem Fall mehrere Tage nicht erreichbar.