Traurig-schönes Jubiläum: Nachlese zu den 50. Internationalen Hofer Filmtagen

Nachlese zu den 50. Internationalen Hofer Filmtagen

Vom 25. bis zum 30. Oktober 2016 fanden die 50. Internationalen Hofer Filmtage statt. Ein runder Geburtstag - eigentlich ein Grund zu feiern!

Überschattet wurde das Festival jedoch vom plötzlichen und viel zu frühen Tod des Festivalgründers Heinz Badewitz im März 2016. Badewitz, oder "der Heinz", wie ihn in Hof alle nennen, war neben seiner Funktion als Gründer und alleiniger Kurator vor allem die Integrationsfigur der Hofer Filmtage: Seinem cineastischen Gespür, seiner freundschaftlichen und loyalen Art war es zu verdanken, dass sich das Festival seit seiner Gründung 1967 zu einem der wichtigsten Drehkreuze für den deutschen Nachwuchsfilm entwickelte. Hier traf man sich, hier sah man sich, hier quatschte man über Filme und schloss Freundschaften. Und mittendrin immer der Heinz. Badewitz, der das Festival in einer Garage gründete und bis zu seinem Tod organisierte, ist nicht zu ersetzen, da sind sich diejenigen, die ihn kannten, einig.

Herzog, Wenders, Tykwer, Schlingensief. Ihnen und vielen anderen boten die Hofer Filmtage eine Plattform und schafften ihnen die nötige Aufmerksamkeit für den entscheidenden Karriereschritt. Und auch als die Filmtage nach einigen Jahren das Tor zur internationalen Filmwelt öffneten, blieb die Prominenz nicht aus: Ken Loach und Jim Jarmusch stellten hier ihre Filme vor. Wes Craven feierte 1984 mit A Nightmare on Elm Street gar Weltpremiere in Hof. Und ein gewisser Peter Jackson hat auch schon vorbei geschaut.

Und Hof wäre nicht Hof, wenn es dort nicht gemütlicher zuginge, als anderswo. Kein Roter Teppich, kein VIP-Chichi, kein Wettbewerb und keine Trophäen. Stattdessen ungezwungene Atmosphäre, nahbare Filmschaffende und kurze Wege.

Wie verkraftet nun ein Festival, das ein halbes Jahrhundert maßgeblich von einer Person geprägt wurde, einen solchen Einschnitt? Und ist der Ruf, das ungezwungenste Festival der Welt zu sein, gerechtfertigt?

Johannes Litschel war für 35 Millimeter auf den 50. Hofer Filmtagen. Im Gespräch mit Angelique Presse berichtet er über einen rasanten Eröffnungsfilm, das neue Werk von Werner Herzog und einen legendären Bratwurststand.