Spanische Polizei fährt schwere Geschütze auf

Spanische Polizei fährt schwere Geschütze auf

50.000  bis zu mehreren Millionen - die Zahlen von Polizei und Gewerkschaften liegen  wie üblich weit auseinander; unbestritten ist, daß der Platz Colón in Madrid am  Samstag zum Bersten gefüllt war. Bei den "Protestmärschen für die  Würde" legten einzelne Kolonnen in 15 Tagen mehr als 200 km zu Fuß zurück; andere reisten mit dem Bus an.

Zu  den landesweiten Protesten für  würdige Arbeit, Wohnung, gute öffentliche Dienste und gegen  die Zahlung von Schulden, gegen soziale  Kürzungen, gegen die Regierung  der Troika hatte ein Mobilisierungsvideo aufgerufen. Nach Angaben der  Gewerkschaften waren die Proteste friedlich. Trotzdem griffen  Polizeitruppen zur Bekämpfung von Unruhen ein und teilten die MEnge in zwei ohne Rücksicht auf Kinder, ältere Menschen und Rollstuhlfahrer_innen. Dabei verletzten sie 101 Personen zum Teil schwer mit Gummigeschossen und Tränengas, das meldet die spanische  Tageszeitung el diario.

“Die Regierung wollte verhindern, daß die Demo mit einem Protestcamp endet. Sie wollen nicht, daß sich so etwas wie in Kiew oder auf der Plaza del Sol wiederholt”, vermutet ein Aktivist. Die Koordinator_innen der Protestmärsche bereiten derzeit ein Treffen mit der OSZE vor, die sie zuvor kontaktiert hatte. Die OSZE kam bereits am SAmstag nach Madrid  um die Demonstration zu beobachten.

In den kommenden Tagen sollen weitere Mobilisierungen folgen. Ein Generalstreik ist nicht ausgeschlossen.

Zur Stunde demonstrieren Hunderte vor dem Gerichtsgebäude für die Freilassung der der Festgenommenen.