USA prüfen Verdacht auf erneuten Giftgaseinsatz in Syrien

USA prüfen Verdacht auf erneuten Giftgaseinsatz in Syrien

 

Der Sprecher des US-Außenministeriums Jen Psaki hat eine Untersuchung der erneuten Giftgasvorwürfe gegen das Regime von Baschar al-Asad angekündigt. Das Regime soll am 11. April und in den folgenden Tagen Bomben mit Chlorgas bei dem Ort Kafr Seita abgeworfen haben. Die Vorwürfe kommen unter anderem von Eliot Higgins, einem Briten, der schon mehrfach den Gebrauch von bisher geleugneten Waffensystemen im syrischen Bürgerkrieg aufgedeckt hat. Higgins stützt sich auf Videoaufnahmen aus Kafr Seita, die die abgeworfenen faßartigen Bomben zeigen.

 

Chlorgas ist die einfachste chemische Waffe. Es wurde erstmals vor genau 99 Jahren am 22. April 1915 von der deutschen Armee in Ypern eingesetzt. Später wurde es durch wirksamere Mittel wie Phosgen ersetzt. Als einfache chemische Substanz kann Chlorgas jederzeit hergestellt werden. Daher bedeutet die von der UNO betriebene Abrüstung des syrischen Chemiewaffenarsenals noch nicht, dass Syrien nicht in der Lage wäre Chlorgas einzusetzen. Natürlich reicht die Analyse von Videos nicht für einen beweis, dass wirklich Giftgas eingesetzt wurde. Um die Schuld für frühere Giftgaseinsätze in Syrien hat es eine lebhafte Diskussion gegeben, die noch immer nicht abgeschlossen ist.