Kundgebungen wie "Zitate von Hitler" - neue Welle von Antisemitismus in der Türkei

Kundgebungen wie "Zitate von Hitler" - neue Welle von Antisemitismus in der Türkei

Neve_Şalom,_Istanbul.jpg

Nicht ohne Grund wirkt die Fassade der Synagoge Neve Shalom wie ein Festung
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Quelle: 
Chadica, Wikipedia

Am 15. November 2003 explodierten Autobomben vor den Synagogen Neve Shalom und Beyt Israel in Istanbul, 27 Menschen starben rund dreihundert wurden verletzt. Zwei weitere schwere Anschläge mit dutzenden Toten folgten eine Woche später gegen das britische Konsulat und eine britische Bank. Neve Shalom war bereits mehrfach Ziel von Anschlägen geworden. 1986 war ein Attentäter in die Synagoge eingedrungen und hatte 22 Menschen erschossen. Um den Jahrestag des letzten Anschlages hat ein türkischer Grundschullehrer einen Zettel an das Tor von Neve Shalom gehängt auf dem Stand "Das Gebäude wird abgerissen werden". Das Ereignis ist symptomatisch für eine Welle von Antisemitismus, die in letzter Zeit unter dem Deckmantel der Palästina-Solidarität in der Türkei aufschäumt. Medien und Politiker orchestrieren mit die Welle mit ihrer einseitigen Vermittlung und Betonung des Palästina-Konfliktes, während ihnen andere Dinge, wie etwa die Verfolgung der Jeziden direkt an der Grenze der Türkei eine quantité negligeable bleiben. Im Interview mit Radio Dreyeckland spricht Gürkan Özturan von den türkischen Piraten über den wachsenden Antisemitismus in der Türkei.