Widerstand gegen die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes: Weiterhin Kurzzeitverträge für MitarbeiterInnen?

Widerstand gegen die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes: Weiterhin Kurzzeitverträge für MitarbeiterInnen?

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Warndreieck
Quelle: 
http://www.fu-mittelbau.de/2011/04/lizenz-zum-befristen/

Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) gibt Universitäten und Forschungseinrichtungen, anders als in der freien Wirtschaft, die Möglichkeit, die Verträge ihrer (wissenschaftlichen) MitarbeiterInnen grundsätzlich zu befristen; seit Inkrafttreten des Gesetzes 2007 ist dadurch der Anteil der befristet angestellten MitarbeiterInnen auf 83% angestiegen, von denen ein Großteil mit Verträgen von einem Jahr oder weniger ausgestattet ist. Die damit einhergehende Planungsunsicherheit und finanzielle Abhängigkeit der MitarbeiterInnen ist ein großer Faktor bei der Prekarisierung des akademischen Mittelbaus, der gleichzeitig oft für den Großteil der universitären Lehre zuständig ist. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will seit Beginn der Legislaturperiode eine Novellierung auf den Weg bringen, die zumindest die schlimmsten Auswüchse wie Drei-Monats-Verträge verbieten soll. Anfang Juni bekam sie daraufhin einen Brief von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, einem formlosen Zusammenschluss aus der Hochschulrektorenkonferenz, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und anderen Institutionen. In diesem Brief wird, soweit bekannt wurde, die Beibehaltung der Befristungsmöglichkeiten für wissenschaftliches und nicht-wissenschaftliches Personal gefordert. "Bei der Gewinnung von wissenschaftlichem Spitzenpersonal sind die Möglichkeiten flexibler Beschäftigung sowohl für wissenschaftliches als auch für nicht-wissenschaftliches Personal wichtige Fragen in den Berufungsverhandlungen", so die Begründung. Zur am heutigen Montag als Reaktion auf diese Forderungen angesetzten öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Forschung, Bildung und Technikfolgenabschätzung und dem Widerstand gegen bessere Arbeitsbedingungen haben wir mit Anna Tschaut von "Thesis e.V." gesprochen, dem Netzwerk für Promovierende und Promovierte.