Rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer*innen erhalten in Deutschland weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Dies teilte Stefan Körzel, Vorstandsmitglied des DGB, gestern mit. Rechne man die brancheneigenen Mindestlöhne hinzu, erhielten sogar 2,2 Millionen Arbeitende weniger als vorgeschrieben. 

Zu beachten sei nicht nur, dass der Mindestlohn gezahlt werde, sondern dass sich die Firmen auch an die vereinbarte Arbeitszeit halten. Längere Arbeitszeit und Anforderungen, die nur unter Mehrarbeit zu leisten seien, führten am häufigsten dazu, dass der Mindestlohn nicht gezahlt werde. Zuständig für die Kontrolle des Mindestlohnes ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die Teil des deutschen Zolls ist. Hier sei laut Körzel mehr Personal notwendig, um die Kontrollen zuverlässig durchzuführen.

Der Mindestlohn wurde vor fünf Jahren eingeführt und beträgt inzwischen 9,19€. Der DGB fordert eine Erhöhung auf 12€, um Menschen vor Armut im Alter zu schützen.