Wie viele Ausweisdokumente Italien ausstellen will, steht noch nicht fest. Laut Angaben der Innenministerin Luciana Lamorgese sollen zuerst die rund 200.000 Arbeitenden der Landwirtschaft Aufenthalts- und Arbeitsbescheinigungen erhalten. Nach Schätzungen leben in Italien 670.000 Menschen ohne gültige Ausweispapiere. Sie arbeiten zu großen Teilen in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte für Kinderbetreuung, Haushalt und Altenpflege. In beiden Fällen seien die Löhne zu gering und die Arbeitszeit zu lang; in der Landwirtschaft oft zwölf bis vierzehn Stunden am Tag. Landwirtschaftsministerin Teresa Bellanova sagte, der Staat mache sich zum Komplizen der Illegalität, der Schwarzarbeit, der Sklaverei und der Mafia, wenn er die Migrant*innen nicht legalisiere.
Ein weiterer Grund für den Plan ist die Corona-Pandemie. So könne es sich das Land nicht leisten, dass eine so große Gruppe sich nicht traue zum Arzt zu gehen und durch das Gesundheitssystem falle.