Schweden: Amnesty International kritisiert Diskriminierung gegen obdachlose europäische Zuwanderer

Amnesty International kritisiert Diskriminierung gegen obdachlose europäische Zuwanderer

Schwedische Behörden verweigern obdachlosen Zuwandererinnen aus anderen EU-Staaten absichtlich den Zugang zu grundlegender Versorgung. Das kritisiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International heute in einem neuen Bericht. Unter den schätzungsweise rund 5.000 Betroffenen seien vor allem Angehörige der Roma-Minderheit. Der Bericht stützt sich auf Interviews mit Betroffenen, die allesamt Rumäne und mehrheitlich Roma sind.

Amnesty International kritisiert besonders die Belästigung und Diskriminierung obdachloser Zuwanderer durch die schwedische Polizei. Es gebe weiterhin antiziganistische Vorurteile und Rassismus.

In vielen Städten fehle es obdachlosen Menschen an Unterkünften, Wasser, Sanitäranlagen und Gesundheitsversorgung. Das habe schwerwiegende Folgen für ihre Gesundheit und ihr Leben. Ohne Unterkunft und damit ohne feste Adresse seien Menschen faktisch vom Zugang zu Arbeit ausgeschlossen und zum Betteln gezwungen. Besonders mit den fallenden Temperaturen im Winter werde das Leben in Zelten, Autos oder vorübergehenden Siedlungen am Stadtrand zu einem Kampf ums Überleben.

Die schwedischen Behörden würden Menschen in Stich lassen, die lediglich von ihrem Recht auf Freizügigkeit in der EU Gebrauch gemacht haben, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, so Amnesty.

(mc)