Antisemitismus und völkische Querfront in Freiburg und Anderswo

Antisemitismus und völkische Querfront in Freiburg und Anderswo

71 Jahre nach der Befreiung vom NS-Faschismus breitet sich in Deutschland die größte völkisch-antisemitisch-rassistische Bewegung seit 1945 aus. Die 'Pegidas' – und als ihr parlamentarischer Arm die AfD – bringen abertausende 'besorgte Bürger' auf die Straße, an die Universitäten und in die Parlamente. Ihre Praxis sind rassistische Mobilisierungen gegen Migrant*innen. Sie eint der Bezug auf das 'Volk', das sich von 'Überfremdung' bedroht sieht und dafür oft auch antisemitische 'Erklärungen' findet.

Teile der Mittelschicht reagieren auf die Weltwirtschaftskrise mit Überlebens- oder Abstiegsängsten, durch die Flucht in Rassismus, Antisemitismus und ins Autoritäre. Zwar wurden wir in Freiburg von Pegida Demonstrationen verschont, doch die teilweisen hohen Ergebnisse für die AfD zeigen auf, dass es auch in Freiburg genügend Menschen gibt, die sich in dieser rechten politischen Bewegung sehr wohl fühlen.

In dieser für Außenstehende unübersichtlichen Gemengelage entstanden Querfronten vom rechten, teils offen faschistischen Lager in die nationale, autoritäre Linke - auch in Teile der Linkspartei. Ein Vorläufer waren antisemitisch durchsetzten, vermeintlich linken 'Mahnwachen für den Frieden', die auch in Freiburg regelmäßig erst auf dem Kartoffelmarkt und danach auf dem Augustinerplatz teilweise über 150 Menschen mobilisieren konnten, und der sogenannten ′Friedenswinter′, bei denen rechts und links kaum eine Rolle mehr spielte. Ihre vermeintliche Forderung nach Frieden nutzte dem Aufbau der völkischen Bewegung.

Heute Abend (14.Juni 2016)  um 20 Uhr gibt es einen Vortrag dazu von Jutta Ditfurth im Vorderhaus der Fabrik e.V.. Radio Dreyeckland sprach mit ihr über diese Thematik und den Vortrag.