Asterix im Spiegel der deutsch-französischen Beziehungen

Asterix im Spiegel der deutsch-französischen Beziehungen

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Der Erfolg der Serie in Deutschland, die frühen deutschnationalen Übersetzungen und die Plagiate, die Asterix zum Atomkraftgegner machten

Ein vorangegangener Beitrag hatte sich die populäre Comicserie Asterix unter der Fragestellung angesehen, in welchem politischen Umfeld sie entstanden war und welches Bild des deutschen Nachbarlandes in den Bänden gezeichnet wurde.

Dieser zweite, eigenständige Beitrag beschäftigt sich mit der nicht weniger spannenden Frage, wie die Rezeption der französischen Serie in Deutschland war.

Von den ersten, damals ziemlich fragwürdigen, reaktionären und deutschtümelnden Übersetzungen aus dem Hause Kauka hin zum überwältigenden Erfolg der einwandfreien Neuübersetzungen des heutigen Ehapa-Verlages.
Warum hat eine französische Serie, die in jedem Band mit der Landkarte unseres Nachbarlandes eröffnet wird und die historisch gesehen ein Kind der Nachkriegszeit ist, die das Selbstverständnis der französischen Résistance im zweiten Weltkrieg widerspiegelt und in die römische Antike zurückversetzt, und die sich in dem (großartigen) Band "Asterix und die Goten" satirisch und bissig mit dem deutschen Nachbarn und seinem historisch so folgenreichen Militarismus auseinandersetzt, im Nachkriegsdeutschland so einen unglaublichen Erfolg?
Und das, obwohl andere francobelgische Comics in Deutschland kaum wahrgenommen werden und nur sehr viel geringere Auflagenstärken erreichen?

Und wieso kam man ausschließlich in Deutschland auf die Idee, illegale Plagiate zusammenzubasteln, in denen Asterix gegen Atomkraftwerke kämpfte, gegen die Startbahn West demonstrierte und sich der außerparlamentarischen Opposition anschloss?

In einem Gespräch mit dem Comicexperten und Comicladen-Besitzer Uli Pröfrock vom Freiburger Laden "X für U" wollen wir diesen Fragen nachgehen und herausfinden, warum ausgerechnet die Goten sich so sehr in den kleinen Gallier verliebt haben.

Bildrechte: Ehapa Verlag, Zeichner: Albert Uderzo

Anmerkung: Der oben erwähnte erste Asterix-Beitrag findet sich hier unter:
http://www.rdl.de/index.php?option=com_content&view=article&id=10715%3Aa...

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