Berichte über Folter in der Türkei

Berichte über Folter in der Türkei

Der türkische Menschenrechtsverein IHD berichtet von zahlreichen Fällen von Folter im Rahmen der Säuberungswelle nach dem Putschversuch vom 15. Juli. Auch seit Jahren nichtmehr gebrauchte Folterwerkzeuge, wie der Palästinahaken und Elektroschocks würden wieder eingesetzt. Es sei als hätte man diese Geräte irgendwo aufgehoben.

Die Betroffenen und ihre Angehörigen würden zögern, wegen der Folter Anzeige zu erstatten. Teils würden sie eingeschüchtert, teils würden sie nicht an den Erfolg einer Anzeige glauben. Zum Beispiel berichtete die Ehefrau eines konservativen Lehrers dem Menschenrechtsverein, ihr Mann sei wegen mutmaßlicher Beziehungen zur Gülensekte entlassen und festgenommen worden. Als sie ihn besuchte habe sie Spuren von Schlägen im Gesicht gesehen. Als sie ihn darauf fragte, was geschehen sei, sei sofort ein Polizist dazwischengegangen und hätte gesagt: „Wenn du irgendetwas fragst, dann nehmen wir auch dich fest. Rede nicht, schaue es dir nur an!“ Zu ihrem Mann hätte der Polizist gesagt: „Wenn du was sagst, bleibst du 30 Jahre im Gefängnis!"