Tag 2 - und ein weiterer RDL-"35-Millimeter"-Redakteur ist vor Ort.
Neben dem offiziellen Wettbewerb gibt es jedes Jahr die Nebenreihen, wie "Un Certain Regard", die "Quinzaine des Realisateurs" oder die "Semaine de la Critique".
Und natuerlich die schoenen Retro-Auffuehrungen von Klassikern in der bereits erwahnten Reihe "Cannes Classiques".
Diese Reihen gehen in der Berichterstattung oft etwas unter, obwohl sich gerade fuer ambitionierte Arthaus-Besucher und FreundInnen der Filmkust hier oft Interessanteres findet als in dem offiziellen Wettbewerbsprogramm.
Aber natuerlich besteht zugleich auch immer die Gefahr, in einem jener Machwerke zu landen, die einen innerhalb weniger Minuten in seeligen Tiefschlaf zu versetzen...
was manchmal auch in Ordnung ist, bei einem vollen Filmprogramm tut es ja durchaus gut, ab und an ein kleines "Verdauungsschlaefchen" einzulegen, um die vielen Bilder zu "verdauen", die man den ganzen Tag ueber gefressen hat...
und die einem manchmal schwerer im Magen liegen als die "Wackersteine" aus dem Maerchen dem armen boesen Wolf...
Und ob ein Film hier im Festivalprogramm nun ein gut verdauliches "Geisslein" oder doch eher ein "Wackerstein" ist, weiss man eben vorher nie...!
Zwar wird man hier ueberschuettet mit Papier, es gibt Unmengen von Zetteln voller Programme und "Screening Schedules", da ja neben diesen erwaehnten Reihen auch noch Hunderte (besser gesagt Tausende) von Einzelvorfuehrungen stattfinden, den viele Produktionsfirmen und Studios mieten einzelne Saele an, um ihre Produktionen zu zeigen bzw. an Filmrechte-Haendler zu verkaufen, der sogenannte "Marche" fuellt taeglich Dutzende weiterer Saele, und auch in diversen der Grand Hotels finden Vorfuehrungen statt...
Ich glaube, niemand hat wirklich einen Ueberblick darueber, wie das komplette Programm eines Tages aussieht, weder die Programmmacher hier noch meine sonst oft berblueffend gut orientierte Redaktionskollegin Angelique... und den vermutlich allergeringsten Durchblick haben die Menschen, die hier an den Info-Theken sitzen, um orientierungslose Festivalbesucher (wie mich) freundlich anzulaecheln und die ratlosigkeit mit ihnen zu teilen...
(dass man an vielen der Infotheken grundsaetzlich nur Franzoesisch spricht und Englisch als ein unzivilisiertes Idiom kulturloser Randgruppen ansieht, hat dagegen schon wieder Charme...!).
ASR