Christchurch-Attentäter spendete für Identitäre in Österreich

Christchurch-Attentäter spendete für Identitäre in Österreich

Vermutlich im Zusammenhang mit einer Spende des Attentäters von Christchurch in Neuseeland wurde am Montag die Wohnung des Sprechers der Identitären Bewegung Österreichs, Martin Sellner durchsucht. Den Zusammenhang zwischen der Durchsuchung und der Spende stellte Sellner in einer Videobotschaft selbst her. Gegen ihn werde wegen "Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" ermittelt, teilt Sellner mit. Die Spende will Sellner über eine E-Mail-Adresse erhalten haben. Er habe sich dafür wie bei jeder Spende per E-Mail bedankt. Er habe gewusst, dass auch in Österreich Ermittlungen laufen und wollte deshalb die Spende melden, doch die Hausdurchsuchung sei ihm zuvorgekommen. Er wolle die Spende nun an eine karikative Vereinigung weiterleiten. Über den Umfang der Spende teilte Sellner nur mit, dass sie „unverhältnismäßig hoch“ gewesen sei. Sellner vermutet in dem Video, dass der Attentäter ihn in die Sache hineinziehen wollte. Der Attentäter finde die identitäre Bewegung „lächerlich“, „verlogen“ und „heuchlerisch“, weil sie nur friedlich gegen Einwanderung vorgehen wolle. So Sellner. Der australische Attentäer war erst Ende November nach Wien gekommen und soll sich auch in Kärnten, Salzburg und Innsbruck aufgehalten haben. Was er nur Monate vor dem minutiös vorbereiteten Attentat in Österreich wollte, ist unbekannt.

 

Bei einem Überfall auf zwei Moscheen am 15. März ermordete der Attentäter 50 Menschen und verletzte weitere 20, bis ihn ein Polizist überwältigte. Die Morde filmte der Attentäter und verbreitete sie als Livestream im Internet. Aus dem Autoradio spielte er dabei Musik aus dem Bosnienkrieg ab. Seine Waffe hatte er unter anderem mit den Namen historischer Schlachten auf dem Balkan beschriftet, an denen auch Österreich beteiligt war.