Spätestens seit den Massendemonstrationen in Mexiko wissen wir: Der mexikanische Drogenkrieg geht alle an. Er ist an Brutalität kaum zu überbieten, forderte in den letzten acht Jahren 100.000 Tote, etwa 25000 Kinder, Männer, Frauen sind verschwunden. Die mächtigen Drogenkartelle haben das Land fest in der Hand, staatliche Behörden sind bereits im Drogensumpf versunken. Machistische Gewalt und der fehlende Staat setzen Frauen in manchen Bundesstaaten ständiger Lebensgefahr aus. Das lesewütige Kaffeekränzchen stellt drei Romane vor, die sich dem Drogenkrieg in Mexiko von unterschiedlichen Seiten widmen:
Jennifer Clement - "Gebete für die Vermissten" widmet sich der Perspektive von Mädchen und Frauen, inmitten des mexikanischen Drogenkriegs.
Don Winslow - "Tage der Toten" enthüllt in einem fast 700 seitigen Thriller die internationalen Verflechtungen des Drogensumpfs
Juan Pablo Villalobos - "Fiesta in der Räuberhöhle" erzählt schwarzhumorig aus der Sicht eines Kindes aus dem Innersten Innern eines Drogenkartells
Danach sezieren wir die Romane im Gespräch nach Hinweisen auf den Zusammenhang von Machismo und Gewalt, den "gescheiterten Staat" Mexiko, internationale Verquickung des Drogensumpfs und natürlich widmen wir uns auch den litarischen Besonderheiten.