Deutscher Sachverständigenrat für Integration und Migration wirbt für Senkung der Hürden bei der Einbürgerung

Deutscher Sachverständigenrat für Integration und Migration wirbt für Senkung der Hürden bei der Einbürgerung

Der deutsche Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) hat Bund und Ländern empfohlen, die praktischen Hürden für die Einbürgerung zu senken. Im europäischen Vergleich sei der Anteil von Ausländer*innen, die sich einbürgern ließen, in Deutschland niedrig, stellte das Beratergremium in seinem am vergangenen Dienstag veröffentlichten Jahresgutachten fest. Nur in Österreich, Dänemark, der Slowakei und Litauen würden noch weniger Menschen durch Einbürgerung zu Staatsbürger*innen.

Die niedrige Einbürgerungsquote habe einen Mangel an politischer Beteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte zur Folge. Die Einbürgerungsverfahren sollten bundesweit einheitlich und nutzer*innenfreundlich gestaltet werden, forderte der SVR.

In der Regel muss eine Ausländer*in in Deutschland acht Jahre warten bis er einen Antrag auf Einbürgerung stellen kann – schneller geht es nur durch eine Heirat mit einer deutschen Staatsbürger*in. Der Einbürgerungstest sollte aus Sicht der Sachverständigen nicht überbewertet werden. Die Fragen seien bekannt, seit seiner Einführung im Jahr 2009 hätten ihn über 90 Prozent der Teilnehmenden bestanden. Abschreckend wirken nach Einschätzung der Expert*innen eher die Gebühren und der Sprachtest.