Eine kleine Diktatur - Polizeikontrollen bei FlüchtlingsaktivistInnen auf Lampedusa

Eine kleine Diktatur - Polizeikontrollen bei FlüchtlingsaktivistInnen auf Lampedusa

Bei Focus Europa haben wir bereits mehrfach über die Situation auf der Insel Lampedusa berichtet, wo derzeit laufend MigrantInnen aus Nordafrika ankommen.
Sie stoßen nicht nur auf den italienischen und europäischen Grenzschutz, sondern auch auf eine großen Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung, von politischen AktivistInnen und Hilfsorganisationen. Doch letztere sind seit einigen Tagen massiven Kontrollen durch die Polizei ausgesetzt.

Einer von ihnen ist Georges Alexandre. Der kanadische Menschenrechtsaktivist lebt seit 5 Monaten auf Lampedusa, wo er für die Organisation EveryOne Flüchtlingsarbeit leistet. Zusammen mit anderen Hilfsgruppen versucht er die Mängel auszugleichen, die die staatlichen Behörden in der Versorgung der MigrantInnen lassen: Von anständigem Essen bis zu Unterstützung im Umgang mit der Bürokratie.
Doch am 15. April wurde Georges in seinem Campingbus von der Polizei aus dem Schlaf gerissen. Nach und nach trafen diverse uniformierte und zivile Polizeieinheiten ein; der Bus wurde aufs Gründlichste durchsucht und die Inneneinrichtung zerstört. Heute Mittag konnten wir Georges telefonisch auf Lampedusa erreichen und haben ihn gefragt, mit welcher Begründung das geschehen ist.