Erneut mehr Kahlschlag im Amazonas-Regenwald

Erneut mehr Kahlschlag im Amazonas-Regenwald

Mit einer Abholzung von über 13 000 Quadratkilometer ist die Rodung und Zerstörung des größten Regenwalds der Erde, dem Amazonas Regenwald, im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen. Dies zeigen aktuelle Auswertungen von Satellitendaten des brasilianischen Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE)  Insgesamt wurde in einem Zeitraum von Juli 2020 bis August 2021 so viel Fläche zerstört wie zuletzt vor 15 Jahren. Umweltorganisationen machen dafür insbesondere den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und seine klima- und umweltfeindliche Politik verantwortlich. Seit seiner Ernennung 2019 wird der Schutz des Waldes durch fehlende finanzielle Mittel und der Stärkung wirtschaftliche Interessen im Amazonasgebiet erschwert.

Im starken Kontrast dazu stehen die Zusagen, die Bolsonaro auf der Klimakonferenz Anfang des Monats in Glasgow gemacht hat. Zusammen mit Hunderten anderer Staaten hat sich Brasilien dort dazu verpflichtet, eine Entwaldung bis spätestens 2030 zu stoppen. Christiane Mazzetti, die stellvertretende Kampagnenleiterin von Greenpeace, äußerte sich in einer Pressekonferenz: "Kein noch so großes Greenwashing kann darüber hinwegtäuschen, was Bolsonaro tut, um den Amazonas zu zerstören. Falls irgendjemand den leeren Versprechungen von Bolsonaros Regierung auf der COP geglaubt hat, so liegt die Wahrheit in diesen Zahlen. Im Gegensatz zu Bolsonaro lügen die Satelliten nicht“.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über 9 Staaten Südamerikas mit dem flächenmäßig größten Anteil in Brasilien. Er beherbergt nicht nur eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, ihm wird auch eine wichtige Rolle als natürlicher CO2 Speicher zuteil. Die Vernichtung des Regenwalds geht vor allem auf Weideflächen von Rindern und die für sie benötigten Sojaanbaugebiete hervor. Zusätzlich dazu spielen unter anderem der Bergbau sowie die Versiegelung und Verbauung von Flüssen eine Rolle.