Experte: später Lockdown kostete Großbritannien mehr als 20 000 Menschenleben

Experte: später Lockdown kostete Großbritannien mehr als 20 000 Menschenleben

Britische Medien zitieren den ehemaligen Regierungsberater Professor Neil Ferguson mit den Worten: „Wenn wir den Lockdown eine Woche früher gemacht hätten, hätten wir die Zahl der Toten am Ende um mindestens die Hälfte reduziert“. Ferguson ist nicht irgendein Experte. Beim Ausbruch der Covid-19 Epidemie in Großbritannien saß er in der wissenschaftlichen Beratergruppe der Regierung. Er leitet eine Gruppe von Wissenschaftler*innen am Imperial College in London, die die Entwicklung der Pandemie mit wissenschaftlichen Modellrechnungen untersucht. Ihre Ergebnisse finden weltweit Beachtung.

Offiziell hat Großbritannien derzeit 41 000 Corona-Tote zu beklagen. Die Angaben der Statistikbehörden von England, Schottland, Wales und Nordirland, die alle angegebenen Todesursachen erfassen, kommen auf eine wesentlich höhere Zahl. Ein Vergleich mit Sterbezahlen früherer Jahre kommt sogar darauf dass in Großbritannien seit Beginn der Epidemie 63 000 Menschen mehr gestorben sind als im Durchschnitt in früheren Jahren.

 

Bei seiner täglichen Pressekonferenz auf die Kritik von Ferguson angesprochen, sagte der Regierungschef Boris Johnson, es sei zu früh, um über die Schritte der Regierung zu urteilen. Johnsons derzeitiger medizinischer Chefberater, Chris Whitty meinte auf Ferguson angesprochen: „Ich glaube, es gibt eine lange Liste von Dingen, die wir uns sehr ernsthaft ansehen müssen“.