Festnahmen bei Protesten gegen Bau einer Ölpipeline in Kanada

Festnahmen bei Protesten gegen Bau einer Ölpipeline in Kanada

Die kanadische Polizei hat am gestrigen Donnerstagabend mindestens sechs Aktivist*innen beim Protestcamp gegen den Bau einer Ölpipline in British Columbia festgenommen. Mit dem Camp protestieren die indigene Wet’suwet’en gegen den Bau der Pipeline über ihr Land. Die Festnahmen erfolgten nach einer gerichtlichen Anordnung die Aktivist*innen zu Räumen. Kurz zuvor waren Verhandlungen zwischen den Wet’suwet’en und der Provinzregierung zusammengebrochen. Dabei verhafteten Offiziere alle Personen, die sich weigerten zu gehen. Diese Drohung wurde auch gegen Journalist*innen ausgesprochen, die auch bei der Berichterstattung über den Einsatz behindert wurden.

Die Coastal GasLink Pipeline soll durch das Gebiet der Wet’suwet’en gebaut werden, um Gas von Dawson Creek in das 670 km entfernte Kitimat zu liefern, wo es umgewandelt werden soll in eine exportierbare flüssige Form. Das Territorium, auf dem die Pipeline gebaut werden soll, gehört jedoch den Wet’suwet’en, da es nie von Kanada erobert wurde oder per Vertrag enteignet wurde. Die staatlichen Autoritäten agieren damit in einem rechtlichen Vakuum. Die Indigenen wehren sich mit den Protesten gegen das Großprojekt, dem sie nicht zugestimmt hätten.

Zuletzt wurden bei einer Razzia im Januar 14 Aktivist*innen verhaftet. Dabei war die Polizei darauf vorbereitet tödliche Gewalt bei der Razzia einzusetzen, wie eine Recherche des Guardians offenlegte.

In Folge der Razzia kommt es heute vielerorts zu Solidaritätsaktionen mit dem Widerstand der Indigenen.