Von der Website des Forschungsprojekts "Gewalt gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte" (GeVoRe), 21.07.2020: Viktimisierung der Polizei im Forschungsprojekt "Gewalt gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte" auch kritisch betrachten

Viktimisierung der Polizei im Forschungsprojekt "Gewalt gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte" auch kritisch betrachten

"Gewalt gegenüber Einsatzkräften stellt einen Themenkomplex dar, der nicht nur innerhalb der Polizei und Rettungskräfte, sondern medial und gesamtgesellschaftlich kontinuierlich diskutiert wird. In diesem Kontext wurde in der Vergangenheit wiederkehrend – häufig durch öffentlichkeitswirksame Ereignisse initiiert – die Forderung nach der Verschärfung strafrechtlicher Sanktionen durch diverse Akteure erhoben.

Ausgelöst durch Übergriffe auf Polizeibeamte und Kräfte der Feuerwehr im Rahmen des Einsatzes bei den sog. Blockupy-Protesten anlässlich der Eröffnung der neuen Zentrale der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main im Jahr 2015 brachte der Gesetzgeber letztlich eine Initiative auf den Weg, die ausdrücklich die Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften beabsichtigt und insbesondere zu einer Neufassung der §§ 113, 114 und 115 StGB führte, die jedoch nicht nur in der (Rechts-)Wissenschaft kontroverse Debatten verursacht(e). [...] Aufgrund der Relevanz des Themas und dessen Omnipräsenz in den Medien und in der Politik bildet die Viktimisierung, also die Opferwerdung, von Einsatzkräften den Gegenstand zahlreicher Untersuchungen."

Die Darstellung der Polizei als Opfer in den Untersuchungen ist kritisch zu betrachten. Wir werden weiter über Gewalt gegen Demonstrierende berichten, um auch diesen medial und gesellschaftlich Gehör zu verschaffen.