Das wegen möglicher Umweltgefahren umstrittene Fracking, bei dem hauptsächlich aus Schieferschichten mit Hilfe von Chemikalien Erdgas und Erdöl gewonnen wird, wird nun auch aus ökonomischen Gründen angezweifelt. In einem Artikel in der eher wirtschaftsnahen Frankfurter Allgemeinen Zeitung werden zwei Studien aus den USA zitiert, die vor übertriebenen ökonomischen Erwartungen warnen.
Zwar sei die Erdgasförderung durch Fracking in den USA um 30 % gestiegen und die Erdölförderung sogar um 50 %, das habe aber zu einem Preisverfall geführt. Wegen fehlender Transportmöglichkeiten würden außerdem große Mengen des geförderten Gases bzw. Öles abgefackelt. Der Klimaschutz lässt grüßen. Die Investitionen, in das Fracking seien in den letzten zwei Jahren um neun Zehntel zurückgegangen. Eine Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass die Gesamteinnahmen aus dem Fracking seit 2008 nicht einmal die Investitionen decken würden.
Eine andere Studie der Ökonomin Deborah Rogers behauptet, dass Firmen ihre Schiefergasvorräte um bis zu 500 % hochgerechnet hätten, um Investoren anzulocken oder ihre Felder teuer zu verkaufen.
Die EU-Kommission will am kommenden Mittwoch über eine Richtlinie entscheiden, die das Fracking rechtlich erleichtern soll. Insbesondere in England und Polen wird derzeit das Fracking vorangetrieben.
Umweltschützer sind ebenso besorgt wie die Wasserwirtschaft und die Getränkeindustrie.
Der Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag meint zum Fracking:
o-ton Fracking