Französischer Botschafter aus Italien abgezogen

Französischer Botschafter aus Italien abgezogen

Die französische Regierung hat ihren Botschafter aus Italien abgezogen. Diese Entscheidung ist sondergleichen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

In einer Pressemitteilung des französischen Aussenministeriums heisst es, der Botschafter werde "für Beratungen" aus Rom zurückgezogen. Als Grund gibt das Aussenministerium "wiederholte und haltlose Anschuldigungen" der italienischen Regierung gegen Frankreich an. Die italienische Regierung instrumentalisiere seit Monaten die Beziehungen zu Frankreich aus wahltaktischen Gründen im Vorfeld der Europawahl und mische sich in französische Angelegenheiten ein.

Unmittelbar nach dem angekündigten Abzug des französischen Botschafters erklärten sich beide Parteichefs der italienischen Regierungskoalition bereit, Frankreichs Präsident Macron zu treffen.

Auslöser für die Entscheidung der französischen Regierung ist ein Treffen von Dienstag zwischen Luigi di Maio, dem Parteichef der italienischen 5-Sterne-Bewegung, und französischen Gelbwesten-Protestierenden.

Bereits im Januar hatte die französische Regierung die italienische Botschafterin einbestellt. Grund waren Äusserungen des italienischen Innenministers Matteo Salvini von der rechtsradikalen Lega. Er hatte offen Macrons Rücktritt gefordert.

(mc)