Französischer Rechnungshof ermahnt den Staat in der Sache des elsässischen Endlagers für Sondermüll

Französischer Rechnungshof ermahnt den Staat in der Sache des elsässischen Endlagers für Sondermüll

 

Der französische Rechnungshof fordert die Regierung dazu auf, sich über die Zukunft des unterirdischen Endlagers für Sondermüll StocaMine zu entscheiden. Die abwartende Haltung des französischen Staates, die seit elf Jahren andauert, habe gravierende Folgen und koste über 40 Millionen Euro jährlich. Die wiederholten Missionen und Verständigungen hätten zu keiner endgültigen Lösung geführt. Der Staat hat keine endgültige Lösung vorgelegt, ob der Müll teilweise oder ganz woanders verlagert werden sollte, oder bei Mülhausen verschlossen werden sollte.

Das staatlich kontrollierte Unternehmen StocaMine nutzte von 1999 bis 2002 ein stillgelegter Kalischacht beim elsässischen Mülhausen zur Endlagerung von Zehntausenden Tonnen hochgiftigen Sondermüll, darunter chrom- und quecksilberhaltiges Material, Asbest, Arsen und Zyanid. Im Jahr 2002 brannten 2 Monate lang über Tausend Tonnen Abfälle in einem Block der Deponie. Über 70 BergarbeiterInnen wurden dadurch vergiftet. Das Endlager wurde daraufhin geschlossen, wobei der bereits gelagerte Müll bis heute im Schacht bleibt.

Inzwischen ist bekanntgeworden, dass die Endlagerung in diesem Kalischacht langfristig gefährlich wäre. Denn das Deckgebirge senkt sich bereits. Vor allem aber sickern hunderttausende Kubikmeter Wasser jährlich in den Schacht und könnten innerhalb von tausend Jahren das elsässische Grundwasser vergiften.