Göttingen: Abschiebung nach Ungarn verhindert

Göttingen: Abschiebung nach Ungarn verhindert

Der zweite Versuch des Landes Niedersachsen am gestrigen Mittwoch, einen 25-jährigen Mann von der Elfenbeinküste gemäß der Dublin-Verordnung nach Ungarn „zurückzuführen“ scheiterte, als 60 Aktivistinnen und Aktivisten die Eingangstür zu seiner derzeitigen Unterkunft blockierten. Angesichts der Blockade hätten die Polizisten daraufhin „von weiteren Maßnahmen abgesehen und sich entfernt“, erklärte die Sprecherin der Landesaufnahmebehörde. Es werde „definitiv“ einen dritten Versuch geben, den Mann abzuschieben, sagte der Ordnungsdezernent.

Das Bündnis gegen Abschiebung kritisierte „systemische Mängel“ im ungarischen Asylsystem. Ein aktueller Bericht spreche von „unhaltbaren“ Zuständen; von „unzureichender Sozialversorgung“, „massenhafter und beinahe beliebiger Inhaftierung“, Armut und Obdachlosigkeit. „Genau aus diesem Grund möchte Herr K. nicht nach Ungarn zurück“, so ein Abschiebungsgegner gegenüber dem Göttinger Tageblatt.